Bürgerversammlung

Dormitz muss in Wasserversorgung und Abwasserentsorgung investieren

30.7.2021, 19:00 Uhr
Fit für die Zukunft will die Gemeinde Dormitz ihre Trinkwasserversorgung machen. 

© Patrick Pleul/zb/dpa Fit für die Zukunft will die Gemeinde Dormitz ihre Trinkwasserversorgung machen. 

Dank der niedrigen Inzidenzwerte konnte die Bürgerversammlung im Innenbereich stattfinden. 35 Teilnehmer waren zugelassen und alle Stühle waren schließlich besetzt. Bürgermeister Holger Bezold präsentierte seinen Zuhörern zahlreiche Informationen zum Gemeindegeschehen sowie umfangreiches Bild- und Zahlenmaterial. Ausführlich ging er auf zwei Großprojekte ein, die schon für viel Diskussionsstoff gesorgt haben: die Sanierungsmaßnahmen bei der Trinkwasserversorgung sowie das Abwasserbeseitigungskonzept in der Gemeinde.

Die Abwasserbeseitigung entspricht nicht mehr dem Stand der Technik, berichtete Bezold. Gerade beim Regenbecken 16, die wohl bekannteste Anlage in der Gemeinde, bei der die Anwohner dementsprechend unter einer Geruchsbelästigung leiden müssen. Somit ist Dormitz zum Dreh- und Angelpunkt für den neuen Generalentwässerungsplan geworden, der von Eckenhaid bis Buckenhof geht. Als langfristige Maßnahme wird eine neue Mischwasserbehandlungsanlage in der Nähe des Rathauses gebaut. Diese Anlage soll das RÜ 17 und das Regenbecken 16 ersetzen, berichtete der Bürgermeister. Entgegen allen Gerüchten, so Bezold, wird es ein geschlossenes Becken sein. Das Regenbecken 16 wird anschließend umgebaut und die Schwellen mit Toren verschlossen.

Investition von mehreren Millionen in die Trinkwasserversorgung

Bei der Trinkwasserversorgung wurde seit 2015 mit großen Bau- und Sanierungsmaßnahmen kontinuierlich in die technischen Anlagenteile und das Rohrnetz über das gesamte Verbandsgebiet ein Gesamtvolumen von elf Millionen Euro investiert. Nun steht ein zweites überarbeitetes Sanierungskonzept an, um die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser und auch die Qualität des Wassers weiterhin gewährleisten zu können, erklärte Bezold. Das erneute Investitionsvolumen wird mindestens 9,6 Millionen Euro betragen, ausgelegt auf fünf Jahre.

Eines der wichtigsten Projekte ist dabei die Errichtung eines neuen Wasserwerkes. Das werde nach Fertigstellung das bisherige, 45 Jahre alte Wasserwerk ablösen. Ziel ist es, die Trinkwasserversorgung für Dormitz und das gesamte Verbandsgebiet fit für die Zukunft zu machen. „Dies wäre eine Investition für unsere Kinder und Enkel, eine Investition in die Zukunft und für die nächste Generation“, betonte Bezold. Die Festsetzung der Gebühren und Verbesserungsbeiträge soll möglichst erfolgen, versicherte Bezold. Aus dem Kreis der Besucher blieben Fragen und kritische Anmerkungen dazu aus.

Anschließend ließ Bezold in einem kleinen Rückblick das Jahr 2020 Revue passieren und erinnerte an die zahlreichen Maßnahmen in der Gemeinde. In seinem Ausblick für das laufende Haushaltsjahr nannte er als größtes Projekt den Bau der neuen Kita im Veilchenweg, die mit einem Kostenvolumen von 3,7 Millionen Euro nach vier Jahren Planungszeit bis Mai 2023 fertiggestellt sein soll. Eine weitere Maßnahme ist das geplante Hangwasserbeseitigungskonzept im „Tiefen Weg“, mit dem man Fremdwasser aus dem Kanal raushalten will.

Zu viele Lkw in der Erleinhofer Straße

Anders als in Gemeinderatssitzungen kamen in der Bürgerversammlung auch die Zuhörer zu Wort. So kam ein Bürger auf die Erleinhofer Straße zu sprechen, zu dessen Sachstand er mehr Informationen erwartet hätte. Man habe dort eine Verkehrszählung durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass täglich 200 Lkw die Straße befahren. "Das heißt, dass alle drei Minuten ein Lkw bei uns am Haus vorbeifährt", kritisierte der Bürger. "Wir haben keinerlei Wohnqualität mehr", konstatierte er. Die dortigen Betriebe arbeiten im Rahmen der Zulässigkeit, antwortete Bürgermeister Bezold. Dies habe die Gewerbeaufsicht und auch das Landratsamt bestätigt. Aber: "Ich versichere Ihnen, es ist auch in meinem Interesse, dass wir dort Zufriedenheit schaffen", sagte der Bürgermeister.

Die Anbindung an eine Umgehungsstraße zum Gewerbegebiet „Langenau“ werde bis heute verhindert. Dies wäre die beste Lösung, alle zufrieden zu stellen, erklärte er. Nach den Zahlen der seit geraumer Zeit in Betrieb befindlichen Geschwindigkeitsanlagen fragte ein weiterer Bürger nach. Noch lägen hierzu keine aussagekräftigen Zahlen vor, erklärte Bezold. Sobald sich dies ändere, sollen diese im Gemeinderat und Nachrichtenblatt veröffentlicht werden.

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