Ebermannstadt: Betten für Touristen fehlen

20.11.2019, 08:00 Uhr
Ebermannstadt: Betten für Touristen fehlen

© Archivfoto: Erzbistum Bamberg

Im Vergleich der Jahre 2017 und 2018 ist die Zahl der Ankünfte von 27 775 auf 26 358 und damit um über fünf Prozent zurückgegangen. Auch in den Betten der Stadt nächtigen immer weniger Besucher aus der Ferne. 2017 zählte die Tourismuszentrale noch 71 923, 2018 dann nur noch 67 497 Übernachtungen, ein Rückgang um über sechs Prozent. "Ich hoffe, dass wir wieder in die Phase der steigenden Zahlen kommen", sagte Angela Theiler, Leiterin der Ebermannstädter Tourismuszentrale in der jüngsten Sitzung des Finanz-, Kultur- und Sozialausschusses. Ein Grund für die rückläufigen Zahlen sind laut Theiler hauptsächlich weniger Betten, die den Touristen in den vergangenen Jahren zur Verfügung standen. Beispielsweise sind wegen Umbaumaßnahmen im Jugendhaus der Burg Feuerstein 43 Betten vorübergehend verloren gegangen.

"Auch im nächsten Jahr werden wir nur ein verringertes Angebot auf der Burg anbieten können", so Theiler. Insgesamt stehen dort normalerweise 189 Betten zur Verfügung. Die Angebote von Hotels, Gasthöfen, Privatzimmern oder Ferienwohnungen zusammengerechnet, gibt es in Ebermannstadt aktuell 714 Betten im gesamten Stadtgebiet.

Nicht nur für die Gäste, die in einem gemachten Bett übernachten wollen, hat sich das Angebot verschlechtert. "Auch für die Camper wird es schwieriger", so Theiler. Sie spricht von einer großen Nachfrage nach Camping-Stellplätzen für Wohnmobile, doch die gebe es nur vereinzelt, auch verstreut in den Ortsteilen. Auf dem Campingplatz Rothenbühl, in Nachbarschaft zum Freizeitbad EbserMare, waren 2019 nur Dauercamper zu Gast, berichtete Theiler. "Aus kassentechnischen und Datenschutzgründen kein Urlaubsbetrieb" möglich, heißt es auf der Internetseite des Platzes. "Wahrscheinlich werden wir auch 2020 nur Dauercamping und keinen Tourismusbetrieb mit Kurzzeitcampern anbieten", sagt Campingplatzbetreiber Karl Bieger auf Nachfrage.

"Best Ager" in der Stadt

Geräumigere Ferienwohnungen finden Touristen eher in Ortsteilen wie Moggast, Burggailenreuth oder Niedermirsberg als im Stadtkern. "Wohnungen mit bis zu sechs Betten gibt es dort häufiger", so Theiler. In Ebermannstadt direkt beschränken sich die Wohnungen oft auf zwei bis vier Betten. In ihnen übernachten im Schnitt eher ältere Gäste (62 Jahre), wie eine Auswertung von Theiler ergibt. So sind es auch die "Best Ager" ab 50 Jahren, die die Stadt besuchen, gefolgt von der Generation 65 plus. Viele der Tagesausflügler kommen über das Bus- und Bahnnetz in die Stadt, auch die Dampfbahn Fränkische Schweiz ist wichtiger Magnet.

Freilich spielt auch die Fränkische Schweiz eine wichtige Rolle. Die Stadt ist als Ausgangspunkt für Wanderer beliebt, doch auch regionale Feste sind gefragt. Dass Fränkisches beliebt ist, stellt Theiler auch an der steigenden Nachfrage "nach hochwertigen regionalen Produkten" fest. Genuss, Bauernmärkte oder Hofläden seien ein großes Thema. Theiler schlägt vor, regionale Erzeuger in einem Flyer vorzustellen, auch die Beschilderung für Touristen will sie verbessern. Das könnte auch Teil des neu geplanten Tourismuskonzeptes sein. 2023 steht der 700. Stadtgeburtstag an, 2025 gefolgt von 250 Jahre "Wiener Würstchen", erfunden vom Gasseldorfer Johann Georg Lahner.

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