Historisch

Ebermannstadt: Die Dampfbahn Fränkische Schweiz fährt auch im Regen

11.7.2021, 16:55 Uhr
Die Bahn dampft im schlechten Wetter.

© Marquard Och, NN Die Bahn dampft im schlechten Wetter.

„Des Wetter bassd ned“, bedauerte „Obermuseumsbahner“ Stephan Schäff gegenüber einer Dame am Fahrkartenschalter, „schön, dass sie trotzdem mitfahren“ - Maskenpflicht und Abstände einhalten sind Voraussetzung.

Der Dampf treibt die Bahn durchs Wiesenttal.

Der Dampf treibt die Bahn durchs Wiesenttal. © Marquard Och, NN

Erst vor 14 Tagen konnte die erste Ausfahrt unter Dampf ins romantische Wiesenttal stattfinden. Die damit verbunden kurzfristige Ankündigung brachte noch 200 Fahrgäste auf die Beine. Diesmal waren es schon vormittags über 300, ähnlich die Zahl die am Nachmittag eingestiegen ist. Im Abteil, wo in „normalen“ Zeiten Getränke verkauft werden, mussten die Bierkrüge erneut im Regal bleiben.

Der Schaffner händigt die Fahrscheine aus.

Der Schaffner händigt die Fahrscheine aus. © Marquard Och, NN

Auch das ist Corona geschuldet: Einziger Halt mit Zusteigern war Muggendorf. Die Nostalgie-Liebhaber konnte das schlechte Wetter nicht abhalten, überall an den Parkplätzen lauerten die „Kamera-Kiebitze“. Von der Wiesent grüßten die zahlreichen Paddler.

Trotz schlechten Wetters: ein schöner Blick auf die Burgruine Neideck.

Trotz schlechten Wetters: ein schöner Blick auf die Burgruine Neideck. © Marquard Och, NN

An der Endstation Behringersmühle war für die zehnköpfige „Bahnermannschaft“ Arbeit angesagt: die Lok war umzuspannen, Wasser braucht der Kessel, um daraus mit Kohle Dampfenergie zu erzeugen, die Bremsen müssen überprüft werden. Zurück zu bremsen ist der Zug von den 40 Stundenkilometern auf zehn an der Hindenburgbrücke und weiteren teilsanierten Brückenbauwerken.

Auf der Plattform lässt sich Julia – mit Mama und Hund aus Sulzbach – Rosenberg, den Fahrwind gern um die Nase wehen: „Schön ist es mit der alten Dampfbahn zu fahren, toll sind die Aussichten auf die Burg Gößweinstein und die Ruine Neideck“, ist die Schülerin begeistert.

Überzeugend ist das schon, was die 50 Aktiven der 420 Vereinsmitglieder an der Strecke und im Lokschuppen „ehrenamtlich“ leisten; einer davon ist Richard Neun aus Dresden, der „Schaffner“ „schafft“ unter der Woche im sächsischen Staatsministerium.

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