Ebermannstadt erhält eine Kita vom Schlossarchitekten

19.2.2020, 18:20 Uhr
Ebermannstadt erhält eine Kita vom Schlossarchitekten

© Foto: Stefan Hippel

Dafür bringt die Stadt das dortige Gebäude für rund 540 000 Euro in Schuss. Vor allem der Brandschutz muss an die Vorgaben für einen Kita-Betrieb angepasst werden. Brandschutzmaßnahmen stellen den größten Kostenfaktor dar, hieß es von Seiten der Planer in der jüngsten Stadtratssitzung.

Vom Schloss zum Museum

Zuständig für die Arbeiten ist Lothar Wagner, Architekt aus Cadolzburg. In der Gemeinde im Landkreis Fürth hat er bereits das dortige Schloss in ein Museum umgebaut. Das steht zwar in Ebermannstadt nicht an, dennoch erklärte er, dass die Brandschutzmaßnahmen, für die die Stadt mehrere Hunderttausend Euro aufwenden müsse, später einmal definitiv kein Fall für das Museum seien: "Für alle Nutzungen, die in der Zukunft für das Hasenbergzentrum folgen, sind diese Maßnahmen notwendig", stellte er klar. Egal ob in dem Gebäude einmal gespielt oder gesungen wird.

Die umfangreichste Maßnahme findet zwischen dem Ober- und Erdgeschoss statt. Weil sich zwischen beiden Etagen eine Holzbalkendecke befinde, seien aufwändige Brandschutzmaßnahmen erforderlich: Die Decke wird entsprechend ertüchtigt und im Falle eines Feuers widerstandsfähiger gemacht.

Treppentrum aus Stahl

Vom Obergeschoss in das Dachgeschoss führt aktuell eine Treppe. In diesem Bereich soll eine Wand und eine Tür eingebaut werden, um das ungenutzte Dachgeschoss vom Rest des Gebäudes abzutrennen, so Bloß. Im Obergeschoss entstehen erstmals Sanitärräume, auch eine zweite Fluchtmöglichkeit – ein Treppenturm aus Stahl – wird außen am Gebäude angebracht, so Architekt Wagner.

Aus Sicht von Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) gibt es zum Umbau des Hasenbergzentrums keine Alternative, um Raum für die St. Marien-Kinder zu haben. Geprüft worden sei unter anderem eine Containerlösung, um die Kinder während der Generalsanierung der Kita St. Marien unterzubringen. Dies hätte mit Kosten von über einer Million Euro zu Buche geschlagen, für die Container hätte das städtische Grundstück nicht ausgereicht. Zudem könne der vorhandene Spielplatz am Hasenbergzentrum von den Kindern genutzt werden.

Noch längst nicht am Ende

Klar ist für die Stadt, dass mit den vorgestellten Maßnahmen die Sanierungsarbeiten am Hasenbergzentrum längst nicht erledigt sind. "Das Dachgeschoss zu ertüchtigen, haben wir erst mal nicht vorgesehen", sagt Bauamtsleiter Bloß und schiebt nach: "Eigentlich müssten wir das Gebäude noch energetisch sanieren." Das Heizungssystem sei in die Jahre gekommen, eine Dämmung der Fassade notwendig. Das solle in einem zweiten Schritt passieren.

Für die Kita-Interimslösung sei dieser zweite Schritt nicht notwendig, so Bloß. Der gleichen Meinung sei die Kita-Leiterin von St. Marien, die mit den präsentierten und geplanten Maßnahmen einverstanden sei, so Bloß.

Vor allem schnell muss es jetzt gehen. Der Umzug der Kindergartengruppen muss bis Ende Juli über die Bühne gehen, damit weder die Generalsanierung noch der Kita-Betrieb gefährdet sind.

Der Stadtrat hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, mit den Arbeiten am Hasenbergzentrum zu beginnen.

Keine Kommentare