Ebermannstadt hat Ehrenamtliche bei Festakt ausgezeichnet

8.12.2019, 17:06 Uhr
Elf Ehrenamtliche engagieren sich seit Jahren für das Wohl aller. Nun hat Ebermannstadt sie bei einem Festakt für ihre Verdienste mit Bürgermedaillen und Ehrenwappen ausgezeichnet.

© Foto: Marquard Och Elf Ehrenamtliche engagieren sich seit Jahren für das Wohl aller. Nun hat Ebermannstadt sie bei einem Festakt für ihre Verdienste mit Bürgermedaillen und Ehrenwappen ausgezeichnet.

Im Saal des Hasenberg-Familienzentrums dankte Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) elf Ebser Ehrenamtlichen herzlich zur Würdigung ihrer Verdienste um das Gemeinwohl mit Bürgermedaillen und Ehrenwappen. Dazu begrüßte die Stadtobere Angehörige und Freunde. Oft habe sie gehört, "ohne deren Unterstützung hätte ich die Leistung nicht vollbringen können".

Die Talente der Musikschule – eingangs Johanna Shi am Klavier – machten die Veranstaltung zum Hörgenuss, Leibliches steuerte das Wiesentgarten-Team von Richard Wiegärtner bei. "Gesundheit lässt sich nicht in Geschenkpapier einwickeln und unter den Christbaum legen, Glück lässt sichn nicht kaufen – dafür braucht es Menschen, die für in Not Geratene anpacken – ihnen wollen wir heute Respekt und Anerkennung zollen", betonte die Bürgermeisterin.

Bärbl Stief stand bei der Verleihung der Bürgermedaillen an erster Stelle. 26 Jahre Mitglied, hat sie Anfang des Jahres den Vorsitz des 600 Mitglieder starken VdK-Ortsverbands übernommen. Im Streben nach sozialer Gerechtigkeit gilt ihr ganzer Einsatz der Teilhabe kranker und behinderter Menschen am Leben, aktuell liegt das Augenmerk der im Kreisverband geschätzten Beisitzerin besonders auf der Barrierefreiheit in der Stadt.

Vor der Auflösung bewahrt

Dann ging es zu Pino Presti, kleiner Sizilianer mit großen Herz, der immer wieder Spendenaktionen organisierte. Gerne erinnerte sich Christiane Meyer an die Pizzaria "Amalfi", wo es zur Einkehr eine Eiskugel gratis gab. Seit 20 Jahren gibt es nach sonstigen Wohltätigkeitsveranstaltungen das Presti/Schwanenbräu-Schafkopf-Turnier, mehr als 80 000 Euro sind mittlerweile Bedürftigen zugekommen.

Horst Kiolbassa verkörpert den Ebser Elferrat nicht nur, er ist auch der Chronist, der alles gespeichert hat, was in den 66 Jahren des Bestehens angefallen ist, sagte Meyer. Als Elferrat, Büttenredner und Präsident habe Kiolbassa den Verein 2005 vor der Auflösung bewahrt. Seit 2014 Ehrenpräsident, steht er bis heute dem Komitee mit Rat und Tat zur Seite.

"Ein Engel"

"Sie sind ein Engel", bescheinigte die Bürgermeisterin Barbara Herold, die sich über Jahrzehnte als Stationshilfe der Klinik Fränkische Schweiz den Sorgen älterer Patienten angenommen habe. In der Pfarrei St. Nikolaus ist sie eine von 14 Nothelferinnen, in der Klinikkapelle verrichtet sie Mesnerdienste, holt Gehbehinderte zum Gottesdienst ab. Auch im Seniorenkaffee im "Belini" und dem Kirchenreinigungsteam ist sie ein wertvolles Mitglied, für Pfarrfeste backt sie köstliche "Urrädla".

"Friedel" Wagner erhielt die Bürgermedaille. Er ist Ebser mit sudetendeutschen Wurzeln, politisch und historisch interessiert. Seit vielen Jahren übernimmt Siegfried Wagner Museumsaufsichten und ist Mitglied des Museumsbeirats. Jährlich organisiert er Realschul-Klassentreffen mit Stadtführungen, er engagiert sich im Pfarrgemeinderat, über 20 Jahre sammelte er für die Caritas, regelmäßig betreut er Ausflüge für Menschen mit Behinderung.

Die frühere stellvertretende Leiterin der Volksschule, Gabriele Thiem, engagiert sich seit 1994 für den Kulturkreis und den Museumsbeirat. Siehält Vorträge, pflegt Kontakte zu Referenten und Künstlern. Das Archiv des Kulturkreises ist ihr eine Herzensangelegenheit.

Walberla-Schulprojekt initiiert

Viele Ausstellungen hat sie projektiert. Das Mammutprojekt "Ebermannstädter Holzfestivall 2010", geht auf ihre Idee zurück, mit Richard Wiegärtner sorgte sie für die Umsetzung. Ins Leben gerufen hat sie das Schulprojekt: "Schatzkiste Walberla – Natur und Kultur entdecken", weiter unterstützt sie Flüchtlinge bei der Integration.

Gabriele Thaller-Rauch ist seit 2004 Beirätin des Kulturkreises, den Vizevorsitz führte sie ab 2004, den Vorsitz der bedeutenden Einrichtung übernahm die Saxbläserin der "Les Quatre" 2013. In der Pfarrei St. Nikolaus bereichert die auch am Klavier Geübte den Ehrenamtstag mit anspruchsvoller Musik. Sie gratuliert zu Geburtstagen, darüber hinaus istfür sie die "gelebte Ökumene" ein wichtiges Anliegen. Die Mutter einer Klavierschülerin begründete ihren Vorschlag zur Bürgermedaille für Rauch so: "Gabriele gibt humanistische Werte weiter und begleitet Schüler durch schwierige Lebensphasen – auch durch die Pupertät – immer mit den richtigen Songs."

"Über Fraktionen hinweg das Gespräch sucht"

Unbekümmert und pfiffig hämmerte der "Knirps am Klavier", Johannes Kohlmann, den "Kobold" von Edvard Grieg in die Tasten, ehe Politikvertretern das "Porzellan" zu Teil wurde. Claudius Haber, hat sich seit 2002 als Ortssprecher um Echlipp verdient gemacht – er nimmt an vielen Sitzungen teil, organisiert das gesellschaftliche Leben im Dorf – besondere Anerkennung sprach die Bürgermeisterin für den Einsatz während des Kanalbaus aus.

Ortsvertreter von Windischgaillenreuth ist seit 2002 Stefan Kormann, "ein Mann der Praxis" belegte die Laudatio mit Beispielen wie der Spielplatz-Neugestaltung oder wenn er kurzerhand Ersatz für die Ortstafel zimmert oder wie auch Haber aktiven Feuerwehrdienst leistet.

Brigitta Dörfler - seit 2004 für die Freien Wähler - Bürgerblock ununterbrochen im Stadtrat – wurde mit dem Ehrenwappen ausgezeichnet. Sie war lange beruflich in der Kardiologie der Ebser Klinik beschäftigt und in allen Ratsgremien vertreten. "Eine Frau, die über Fraktionen hinweg das Gespräch sucht, aber ihre Standpunkte klar vertritt", fasste Christiane Meyer zusammen.

Engagement für Frauen, Familien und Kinder

Trotz Bitte Dörflers, "es muss nicht alles genannt werden, woran ich beteiligt war", muss zumindest noch erwähnt werden: Brigitta ist Verbindungsfrau der Feuerwehr, im Freundeskreis Chantonnay hilft sie bei den Vorbereitungen des 50-jährigen Partnerschaftsjubiläums mit und engagiert sich für Interessen von Frauen, Familien und Kindern.

Die Kennzeichen eines "waschechten Sozialdemokraten" und Gewerkschafters im Betriebsrat von Kennametal heftete die Stadtchefin Wilhelm Kraupner an, der für die SPD von 2002 bis 2008 im Stadtrat, in fünf Ausschüssen und 2009 Nachrücker war – in der laufenden Periode ist Kraupner Mitglied der Gemeinschaftsversammlung und Ersatz im Umwelt/Verkehrsgremium.

"Unser Wilhelm ist leidenschaftlicher Sänger, fleißiger Fotograf, FSV-Aktiver, Familienmensch – er ist wertvolles Mitglied im Stadtrat und stolz auf seine Heimatstadt", würdigte die Bürgermeisterin beim Überreichen des Ehrenwappens mit Urkunde. "Pumped up Kicks" spielte Noah Gebhard zum Ausklang auf der Gitarre.

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