Stadt steht in der Pflicht

Ebermannstadt: Mächtige Linden am "Nitsche Keller" sollen bleiben

18.10.2021, 08:00 Uhr
Der Nitsche-Keller in Ebermannstadt ist auch wegen der schattenspendenden, großen Linden beliebt. Sie sollen auf jeden Fall erhalten bleiben, müssen aber so gepflegt werden, dass sie kein Risiko für Wanderer oder Kellerbesucher darstellen.  

© Marquard Och, NNZ Der Nitsche-Keller in Ebermannstadt ist auch wegen der schattenspendenden, großen Linden beliebt. Sie sollen auf jeden Fall erhalten bleiben, müssen aber so gepflegt werden, dass sie kein Risiko für Wanderer oder Kellerbesucher darstellen.  

Außerdem seien sie wichtig für das "Mikroklima", da war sich der Umweltausschuss des Stadtrats einig. Dass die alten Baumriesen auch "Gefahrenträger" sind und die Stadt in der Verkehrssicherungspflicht steht, war nicht neu. Die Tatsache, dass der 9000 Quadratmeter Umgriff bisher in der Flurkarte als "Wald" und somit eine forstwirtschaftliche Fläche dargestellt war, trat Stadtförsterin Rita Satzger nach einer Begehung mit Michael Kreppel vom Amt für Landwirtschaft und Forsten entgegen. Entsprechend des seit 1999 verpachteten Bierkellers konnte seither keine Waldbewirtschaftung stattfinden, demnach sei eine Umnutzung des gleichzeitig gewidmeten FFH/Vogelschutz-und Landschaftsschutzgebiets angezeigt.

Sollte jedoch der Kellerbetrieb innerhalb von drei Folgejahren aufgelassen werden, wäre in der noch nicht getroffenen Vereinbarung mit dem Pächter die Klausel aufzunehmen, das jetzt als "sonstige Fläche" bezeichnete Areal wieder als "Wald" auszuweisen, so Bürgerforums-Vertreter Franz Josef Kraus. Der NLE-Stadtrat und Bund Naturschutz-Ortsvorsitzende Christian Kiehr knüpfte an den für die Verkehrssicherung einzustellenden Haushaltsmitteln an; zu prüfen sei auch der städtische Finanzeinsatz für den Erhalt der im Hang befindlichen sechs einsturzgefährdeten Kellergewölben. Mit 10:0 wurde dem Einsatz von Haushaltsmitteln für Verkehrssicherungsmaßnahmen zugestimmt – das kann durchaus teuer werden, denn der städtische Bauhof kann die Baumpflege in schwindelnder Höhe nicht leisten, da sind professionelle Baumkletterer gefragt.

Garage geht nicht

Die seit Jahren nach einem Abbruch klaffende Baulücke in der unteren Hauptstraße (wir berichteten mehrfach) soll nach dem Antrag der Besitzerin mit einem giebelständigen Wohnhaus und seitlich einer Garage geschlossen werden. Die Garage sei Voraussetzung für die Umsetzung des Vorhabens, hatte die Bauwerberin im Rahmen des Vorbescheids um Klärung gebeten. Um die Garagenzufahrt aus der Hauptstraße sieht es nicht gut aus, denn das Vorhaben liegt im Geltungsbereich der Sanierungssatzung "Stadtkern Ebermannstadt" und gehört zum denkmalgeschützten Ensemble der Altstadt.

Kreisheimatpfleger Georg Brütting erklärte in seiner Stellungnahme: Die Hauptstraße solle weiter als Einkaufsstraße wahrgenommen werden – mit der Garage würde ein Präzedenzfall geschaffen, der dem Stadtbild abträglich sei. Sinnvoller wäre es, die Stadt würde der Bauwerberin einen Stellplatz vor dem Grundstück zur Verfügung stellen. Die Ersteller der Gestaltungssatzung vom Bayreuther Architekturbüro RSP begrüßten den Lückenschluss mit barrierefreier Wohnnutzung, nicht zulässig sei aber die Anordnung des Garagentors an der Hauptstraßen-Fassade. Geprüft werden solle von der Stadtverwaltung, ob nördlich und südlich der Hauptstraße Grundstücke für Stellplätze/Garagen zur Verfügung stünden.

Mit 3:7 Beschluss wurde der Stellungnahme der Verwaltung beigepflichtet, das gemeindliche Einvernehmen für die Garage nicht zu erteilen. "Wir wollen die Geschäfte erhalten", unterstrich Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) mit gleichzeitigem Bedauern für das in der Vergangenheit schon einmal abgewiesene Vorhaben.

In Rothenbühl Höchstgeschwindigkeit 30

Im Bausachstandsbericht erwähnte Städteplaner Alexander Ebert die Verkehrsschau mit der Polizei an der Gemeindeverbindungsstraße Rothenbühl – mit der Anordnung, im Bereich des Weilers die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer zu reduzieren. An der Abwasseranlage Burggaillenreuth bereitet die Abführung der Druckluft aus dem Pumpwerk Probleme; für die Entspannungsleitung ist hinsichtlich des hohen Drucks ein Nachtragsangebot einzuholen.

Zur Erneuerung des Pionierstegs hat die Submission stattgefunden, die Angebote wurden vom Ingenieurbüro Weyrauther geprüft und ein Vergabevorschlag erarbeitet. Die Stadtchefin ergänzte, die Förderzusage der Bezirksregierung liege inzwischen vor.

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