Ebermannstadts Bürgermeisterin Christiane Meyer: "Können uns nicht mehr wegducken"

27.10.2019, 13:08 Uhr
Christiane Meyer tritt 2020 wieder zur Wahl an.

© Roland Huber Christiane Meyer tritt 2020 wieder zur Wahl an.

Ihr Interesse an einer zweiten Amtsperiode hatte Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) vor wenigen Wochen öffentlich bekundet. Ihre erste Wahl zur Bürgermeisterin im Jahr 2014 galt als Sensation in Ebermannstadt.

Nun wurde sie auch von der Neue Liste Ebermannstadt (NLE) als offizielle Kandidatin nominiert. Entscheidend für ihre Entscheidung, sich als Kandidatin für eine weitere sechsjährige Periode aufzustellen zu lassen, war die Tatsache, dass "meine Familie uneingeschränkt hinter mir steht". Ihr Sohn im Teenageralter habe sie kürzlich gefragt, warum sie denn noch einmal Bürgermeisterin werden möchte. "Ich bin doch gerade erst mittendrin. Ich habe viele spannende Projekte und viele tolle Menschen kennen gelernt", lautete ihre Antwort.

Zu Beginn ein mulmiges Gefühl

Bei ihrer Bewerbungsrede war herauszuhören, dass Meyer der Job als Bürgermeisterin Spaß macht. Sie sprühte vor Tatendrang, als sie über das bisher Erreichte sprach, auf derzeit laufende Projekte einging und auf solche, die im Falle ihrer Wiederwahl im März 2020 auf ihrer Liste stehen.

Ebermannstadts Bürgermeisterin Christiane Meyer:

© Foto: Stefan Braun

In den vergangenen sechs Jahren habe sich sehr viel für sie geändert. Als Beispiel nannte Meyer die Bürgerversammlungen: "Zu Beginn meiner Amtszeit bin ich noch nach Neuses-Poxstall gefahren und hatte ein mulmiges Gefühl, weil ich nicht wusste, was mich erwartet. Heute ist das alles anders, es ist viel vertrauter."

Als Kernpunkte ihrer Politik bezeichnete Meyer Transparenz, Offenheit und Gleichberechtigung. Die Offenheit habe die Konsequenz, "dass heute viel mehr Menschen mitreden können und dies auch tun". Zur Arbeit im Stadtrat sagte sie, dass die ersten sechs Jahre durchaus eine Lernphase waren, "doch wir wollen unseren Stil beibehalten". Die vergangenen Jahre waren von teils hitzigen Auseinandersetzungen zwischen den politischen Gruppierungen im Stadtrat und außerhalb des Rathaussaals geprägt. In einem Interview mit unserer Zeitung sprach Meyer selbst einst von "Anfeindungen".

Sparen bleibt ein Ziel

Beim Rückblick auf das bisher Erreichte standen bei Meyers Rede die Finanzen im Vordergrund. "Die Pro-Kopf Verschuldung konnte in den letzten sechs Jahren halbiert werden, dennoch haben wir unsere Aufgaben erfüllt." Ein längerer Applaus der 35 Versammlungsteilnehmer war ihr an dieser Stelle sicher. "Die Bevölkerung wusste damals nicht, wo wir finanziell stehen. Ich musste lernen, damit umzugehen". Für die Zukunft gelte es, weiter an der Konsolidierung zu arbeiten.

Die große Anzahl laufender und geplanter Projekte und Baustellen belegten, warum die Bürgermeisterin "manches Mal nur sehr schwer zu erreichen ist", so Meyer selbst mit Blick auf Krippenplätze, einen Treffpunkt für Jugendliche oder neue Wohnformen für Senioren.

Eine neue Hauptstraße im Blick

Zu den Schwerpunkten in den nächsten sechs Jahren - eine erfolgreiche Wahl vorausgesetzt - zählen mehrere Infrastrukturprojekte, wie die Sanierung der Hauptstraße. "Da werden wir uns nicht mehr wegducken können", so Meyer. Thema ist auch eine Friedhofsanierung. "Diese bereiten wir seit Jahren vor, haben aber große Probleme mit dem Grundwasserspiegel. Wir müssen davon ausgehen, dass künftig weniger Erdbestattungen möglich sind."

Da Christiane Meyer nicht nur Architektin, sondern auch Denkmalpflegerin ist, stehen mit der Sanierung des Bayerischen Hofes und der "Alte Schrifferscheune" in Neuses-Poxstall zwei Vorhaben an, die ihr besonders am Herzen liegen. "Mir macht es großen Spaß, Projekte zu begleiten und Ideen aufzunehmen. Ich bin dankbar für die Erfahrungen in meiner bisherigen Amtszeit und die Menschen die ich kennen lernen durfte. Das Amt gab mir Gelegenheit, mich weiter zu entwickeln", bekundete Meyer am Schluss ihrer knapp halbstündigen Bewerbungsrede. Die Mitglieder der Neuen Liste Ebermannstadt (NLE) nominierten Meyer einstimmig zur Bürgermeisterkandidatin.

Der stellvertretende NLE-Vorsitzende Erwin Horn lobte Meyer für ihre "Energie und die Motivation". Noch stehen keine Gegenkandidaten für Meyer fest.

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