Effeltrich: Der Schulweg der Kinder soll sicherer werden

31.7.2020, 16:00 Uhr
Effeltrich: Der Schulweg der Kinder soll sicherer werden

© Foto: Dagmar Niemann

In der letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Gemeinderat Beschlüsse zur Sanierung des Friedhofes in Gaiganz gefasst, über den behindertengerechten Umbau des Rathauses beraten und festgelegt, wie das neue Geländer am Hesselbach hinter der Schule aussehen soll.

Klaus Wilde vom Architekturbüro für Objektentwicklung (Erlangen) stellte Skizzen zum WC-Anbau für das bestehende Leichenhaus auf dem Friedhof in Gaiganz vor. Viel Anklang fand die Variante mit einem Flachdach, der Architekt Wilde ebenfalls zuneigte.

Flach ist es günstiger

"Ein Flachdach ist fünf bis zehn Prozent preisgünstiger als ein Satteldach. Der optisch eher unauffällige Flachdachanbau fügt sich gut in die Friedhofslandschaft ein, die gerade neu gestaltet wird; so kann zum Beispiel der Bodenbelag des Landschaftsarchitekten in den neuen Anbau überführt werden", so der Architekt". Die Räte entschieden sich mit zwei Gegenstimmen für die Flachdachversion. Auch der Beschluss, das alte Leichenhaus neu zu verputzen, das Dach zu überarbeiten, die Türen auszutauschen und ein Zeitschloss zu installieren, damit das WC zu noch festzulegenden Zeiten offen gehalten werden kann, wurde einstimmig gefasst.

Klaus Wilde hatte eine Kostenschätzung abgegeben. Danach wird die Instandsetzung des alten Gebäudes etwa 80 000 Euro brutto kosten und für den neuen WC-Anbau mit Lagerraum ist mit 125 000 Euro brutto zu rechnen. Nach dem Beschluss des Gemeinderates kann nun die Umsetzung veranlasst werden. Die erforderliche Eingabeplanung könnte noch vor den Sommerferien erfolgen.

Nach der Bearbeitung zahlreicher Bauanträge beschäftigte sich der Rat mit den Entwürfen des Architekturbüros Siewertsen & Sammet (Baiersdorf) zur Umgestaltung des Dachgeschosses im Rathaus. Die behindertengerechten Umbauarbeiten hatten mit dem inzwischen weitgehend fertiggestellten Einbau eines Aufzuges begonnen.

Brandschutz reicht nicht

Die Notwendigkeit weiterer Veränderungen hatte sich nach einer Begehung durch die Feuerwehr ergeben, da diese den Brandschutz für den großen Ratssaal im Dachgeschoss als nicht gewährleistet einstufte. Erste Umbaupläne sahen vor, den Ratssaal nach unten zu verlegen, was die Verlagerung der Büros im Erdgeschoss und Neuplanungen für das Dachgeschoss nach sich zog.

Der in der Sitzung vorgestellte Entwurf sieht vor, dass der derzeitige Ratssaal in einen auf rund fünf Meter Breite verkleinerten Besprechungsraum für zwölf Personen umgewandelt wird, der auch als Aufenthaltsort dienen kann.

Gegenüber dem Aufzug ist ein neues Bürgermeisterbüro vorgesehen, neben dem Treppenaufgang werden drei Büros für das Bauamt entstehen. Das Büro des Effeltricher Bürgermeisters Peter Lepper (FW) verbleibt an der Stelle, wo es jetzt ist, wird aber im Grundriss verändert.

Die Küche wird verlegt, und der Flur von der Giebelseite an der Forchheimer Straße zum Sitzungssaal wird begradigt. Um die vorgeschriebene Beleuchtung mit Tageslicht herzustellen, müssen drei Gauben vergrößert und eine neue Gaube eingebaut werden. Die Klimatisierung soll über eine Lüftungsanlage, eventuell mit Kühlung, erfolgen.

Am Tag der Ratssitzung hatte das Architekturbüro die Baukostenschätzung eingereicht, die sich als weit höher erwies als erwartet. Insbesondere die Gauben und das Lüftungssystem mit Kühlung sind sehr kostenintensiv. Die Gesamtkosten für den Dachgeschoss-Umbau würden sich demnach auf zirka 1 256 000 Euro belaufen.

Bei den Räten erhob sich lebhafter Widerspruch: Johannes Steinert und Rudolf Wagner (beide CSU/ÜWG) äußerten, dass sie schon wegen der Gauben nicht für den vorliegenden Entwurf stimmen würden. Alle Räte waren darin einig, dass eine kostengünstigere Lösung gefunden werden müsse. Christine Bertholdt beantragte, Architekt Siewertsen in die nächste Sitzung einzuladen.

Umbau vertagt

Um die Diskussion zu Ende zu bringen, machte Matthias Fischbach (DEL) als Antrag zur Geschäftsordnung den Vorschlag, den Tagesordnungspunkt "Rathausumbau" zu vertagen. Der Vorschlag wurde mit dem Zusatz einstimmig angenommen, dass bis dahin ein funktionales und kostengünstigeres Gesamtkonzept der Raumaufteilung im 1. Stock und im Dachgeschoss zu erarbeiten sei, bei gleichbleibender Kubatur und möglichst wenig baulichen Veränderungen.

In der letzten Bürgerversammlung war angesprochen worden, dass das Geländer entlang des Hesselbachs hinter der Schule baufällig sei. Darüber, dass die Erneuerung notwendig ist, gab es Konsens. Schließlich einigte man sich einstimmig darauf, dass das Geländer aus anthrazitfarbenen, pulverbeschichteten, senkrechten Metallstangen mit Holzfeldern bestehen soll, wobei die Abstände zwischen den Hölzern nicht größer als zwölf Zentimeter sein dürfen, da das Geländer am viel benutzten Schulweg der Effeltricher Kinder angebracht werden wird. Bauamtsleiter Andreas Reißner wurde beauftragt, Angebote einzuholen.

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