Effeltrich will Zwangsabstieg abschmettern

17.4.2020, 17:06 Uhr
Marius Zaus und seine Teamkollegen von der DJK SpVgg Effeltrich hoffen auf den Klassenverbleib am Grünen Tisch.

© Edgar Pfrogner Marius Zaus und seine Teamkollegen von der DJK SpVgg Effeltrich hoffen auf den Klassenverbleib am Grünen Tisch.

Eines schickt Team-Manager Jürgen Weninger vorneweg: "Natürlich gibt es in diesen Zeiten wichtigere Dinge. Aber wir haben jahrelang hart gearbeitet, um da hinzukommen, wo wir jetzt sind. Und wir würden einfach gerne weiter 3. Liga spielen."

Mit großer Enttäuschung habe man die Entscheidung des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) zur Kenntnis genommen, die Saison am 1. April abzubrechen. Der Spielbetrieb war bereits ab 13. März ausgesetzt worden. Daraufhin hatte der DTTB entschieden, diesen Zwischenstand für die Festlegung der Auf- und Absteiger heranzuziehen. Weil Effeltrich das Schlusslicht war, wurde die DJK über den Abstieg in die Regionalliga informiert.

Besonders tragisch aus Effeltricher Sicht ist die Tatsache, dass die DJK bis dato zwei Spiele weniger als die Konkurrenten ausgetragen hatte – bei nur drei Punkten Rückstand zum rettenden Ufer. Mit den noch ausstehenden Spielen, hatte sich die DJK noch berechtigte Chancen auf das Erreichen eines Nichtabstiegsplatzes gemacht (wie berichtet).

Die Hoffnung beruhte nicht zuletzt auf den bisher gezeigten Leistungen in der zweiten Saisonhälfte. Durch die Unterstützung des zur Rückrunde eingesetzten japanischen Spitzenspielers Yutaka Kashiwa hatte man bereits eine klare Tendenz nach oben erkennen lassen. Umso mehr stieß die Entscheidung des DTTB auf großes Unverständnis.

"Eine Saison so zu entscheiden, in der nicht alle Spiele ausgetragen wurden, in der jede Mannschaft andere Gegner hatte und vor allem in der die Mannschaften eine unterschiedliche Zahl an Spielen bestritten haben, ist schon ohne weitere Erläuterung als sportlich ungerecht zu erkennen. Viele Insider und betroffene Vereine aus anderen Ligen haben uns bereits mitgeteilt, dass sie diese Regelung ebenfalls nicht nachvollziehen können.", so Weninger.

 

"Keine Ausnahmen"

 

Auch der Rundenleiter, den man umgehend kontaktiert habe, habe zwar Verständnis für die Lage der Effeltricher gehabt, aber auf die Entscheidung des DTTB verwiesen, keine Ausnahmen in den Bundesligen zuzulassen. Weninger: "Letztlich hat er uns sogar empfohlen, Rechtsmittel beim Sportgericht einzulegen."

Es sei widersprüchlich, wenn der DTTB für seine Bundesligen keine Ausnahmen zulasse, aber gleichzeitig den Landesverbänden für ihre Ligen diese Möglichkeit der individuellen Ausgestaltung ermögliche. Erste Entscheidungen auf Landesebene zeigen laut dem Effeltricher bereits eine unterschiedliche Handhabung des Themas, bei denen Klubs in die nächste Liga aufsteigen dürfen beziehungsweise in der aktuellen Liga verbleiben, sofern dies noch im weiteren Saisonverlauf theoretisch möglich gewesen wäre. Ein Blick auf andere Sportarten zeigt auch, dass durchaus kulantere Lösungen möglich gewesen wären, die keine Mannschaft benachteiligen.

Nach einer juristischen Überprüfung ist die DJK SpVgg Effeltrich zur Einschätzung gelangt, dass sich die Entscheidung des DTTB nicht aus der Wettspielordnung ableiten lässt. Vielmehr ist man der vollen Überzeugung, dass eine Vielzahl von Bestimmungen inhaltlich und formal dieser Entscheidung sogar widersprechen. Die DJK hat daher fristgerecht Einspruch beim Sportgericht eingelegt und ist zuversichtlich, für die anstehende Saison noch ein Startrecht in der 3. Bundesliga zu erhalten.

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