Effeltricher erwägen rechtliche Mittel gegen den Abstieg

7.4.2020, 13:52 Uhr
Effeltricher erwägen rechtliche Mittel gegen den Abstieg

© Edgar Pfrogner

Dabei waren Weninger und sein Quartett äußerst zuversichtlich, den Klassenverbleib im Endspurt noch zu schaffen. Denn die Effeltricher hatten die beiden letzten Spiele gewonnen und hatten es laut Weninger "komplett in der eigenen Hand, uns selbst zu retten". Und schließlich standen für sie aufgrund zweier Nachholspiele noch zwei Partien mehr aus als für die Konkurrenten, gegen die man auch noch anzutreten hatte - ein Aspekt, der bei der Bewertung der Abstiegssituation nicht berücksichtigt wurde.

Das wären machbare Aufgaben gewesen, weil den Oberfranken in der Rückrunde wie schon im Vorjahr mit Yutaka Kashiwa ein japanischer Spieler der Extraklasse zur Verfügung stand, der in seinen Semesterferien wieder die Trainerlegende Koji Itagaki besuchte, die den Erstligisten TSV Bad Königshofen coacht. Weil es in Japan keinen Ligaspielbetrieb gibt, freuen sich Kashiwa und sein Landsmann Ryu Hiruta, der auch noch für Effeltrich zum Einsatz kommen sollte, über die Wettkampfpraxis in Deutschland.

Weninger: "Wir spielen jetzt das dritte Jahr drittklassig und sind mit Abstand der Verein, der am wenigsten Geld zur Verfügung hat. Da müssen wir eben einfallsreich sein." So spielte in der Hinrunde auf der Ausländerposition mit Aly Ghallab ein Ägypter ein angehender Zahnarzt, der schon mal das Leben in Deutschland testen wollte. Aber eigentlich nehme man den Aufwand für diese Klasse für die Eigengewächse Marius Zaus und Alexander Ratassep auf sich, so der Sportliche Leiter.

Nun überlegt man bei der DJK SpVgg, ob man gegen den Abstieg vor dem Sportgericht klagen soll. Beim Verband sehe man durchaus ein, dass es sich um einen Härtefall handelt, so Weninger. Bis nächsten Mittwoch habe sein Verein Zeit, Rechtsmittel einzulegen. Diese Zeit wolle man nutzen, um andere Vereine zu kontaktieren und zu klären, wie groß die Erfolgsaussichten sind und wie lange sich so ein Verfahren hinziehen würde. Schließlich benötige man Planungssicherheit.

Denn ein Abstieg wäre gerade für die Effeltricher bitter: In der 3. Liga werden pro Partie nur vier Spieler benötigt, in der Klasse darunter, der Regionalliga sechs. Das heißt, der Verein müsse noch zwei Spieler verpflichten, was keineswegs einfach sei. Oder aber man ziehe die beiden besten Spieler aus der "Zweiten" hoch, die in der Verbandsoberliga (sechste Liga) aufschlägt. Weninger: "Dann ist die jedoch so geschwächt, dass sie vermutlich ihrerseits absteigen muss – und das zieht sich immer weiter durch in alle unsere sechs Herrenmannschaften." Eine schwierige Entscheidung also für die Verantwortlichen. Auch Weninger vermag noch nicht zu sagen, in welche Richtung er tendiert: Nächste Woche wissen wir mehr."

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