Umweltbewusste Auszeichnung

Eggolsheim ist jetzt Fairtrade Town

29.7.2021, 08:00 Uhr
Zum Gruppenfoto versammelten sich die Vertreterinnen und Vertreter von Schule und Gemeinde im Freien an der ehemaligen Kegelbahn. 

© Stefan Kraus, Schule Eggolsheim Zum Gruppenfoto versammelten sich die Vertreterinnen und Vertreter von Schule und Gemeinde im Freien an der ehemaligen Kegelbahn. 

In der Kulturscheune merkte man bei der Feier anlässlich der Auszeichnung zur „Fairtrade Town“ und zur „Fairtrade School“, dass „Umweltbewusstsein“ und „Sorge um weltweite Gerechtigkeit“ hier nicht nur Worte oder Lippenbekenntnisse sind.

Jugendpflegerin Teresa Borek erklärte, bei der Kampagne Fairtrade Town, die es inzwischen in 36 Ländern gibt, seien auch Städte wie London, Brüssel und Rom schon ausgezeichnet worden. In Deutschland trügen derzeit mehr als 740 Kommunen den Titel. „Und wir bekommen heute als 747. den Titel verliehen.“ Auch Schulen, die sich auf diesem Gebiet besonders hervorheben, können so ausgezeichnet werden; die Eggolsheimer Grund- und Mittelschule ist nun die 792. Fairtrade School in Deutschland.

Mehr als erfüllt

Aileen Böckmann, die Vertreterin des Vereins Fairtrade Deutschland, betonte in ihrer Video-Botschaft, dass die Eggolsheimer Schule die Kriterien für die Auszeichnung bis jetzt sogar mehr als erfüllt habe wie etwa durch Fairtrade-Produkte in den Pausen, Aktionen wie des Fairtrade-Parcours durch die Gemeinde und vor allem wegen der durchgehenden Behandlung des Themas im Unterricht. In zwei Jahren werde überprüft, ob die Schule weiterhin den Titel tragen dürfe.

Als Vertreterin des Elternbeirates richtete Kathrin Kummer-Kühn ihre Dankesworte vor allem an die Lehrer und versprach auch weitere Unterstützung bei neu Geplantem. Schulleiter Alexander Pfister schilderte mit sehr deutlichen Worten die oft furchtbaren Lebens-und Arbeitsbedingungen der Menschen - auch und gerade der Kinder - in Ländern des globalen Südens: „990 Mal so viele Kinder wie die Einwohnerschaft im Landkreis Forchheim (etwa 116000 Menschen) müssen täglich viele Stunden lang schuften statt zur Schule zu gehen.“ Pfister: „Nicht Almosen, sondern faire Chancen - das ist es, was die Menschen wollen und was sie verdienen.“ Der Schulleiter drückte seine Freude darüber aus, dass man „eine sehr kreative und tatkräftige Schülergruppe“ habe unter der Leitung von Julia Kratz, der die Auszeichnung als Fairtrade School besonders zu verdanken sei.

Die Lehrerin kam mit einer (Bananen-)Kiste auf Bühne, die gefüllt war mit Fairtrade Einkaufstaschen aus Baumwolle (Inhalt: einige gesunde Naschereien), aber auch mit Einzelurkunden zur Ehrung der Schüler, die sich an einem Wettbewerb für Werbeslogans beteiligt hatten. Lisa Herrmann setzte für die Fairtrade Town Eggolsheim in ihrer Video-Botschaft den Akzent auf die Vernetzungen in der Gemeinde und die verschiedenen Ebenen, auf denen Fairtrade schon gelebt wird (Gastronomie, Geschäfte und auch kirchliches Engagement, Zivilgesellschaft und Politik).

Bürgermeister Claus Schwarzmann erläuterte die Geschichte der Beteiligung an der Fairtrade Kampagne in der Marktgemeinde seit 2018 und bedankte sich bei allen Einzelnen und den Gruppen, besonders der Steuerungsgruppe, die die Auszeichnungen zur Faitrade Town und Fairtrade School überhaupt ermöglicht haben.