Aus dem Gemeinderat

Eggolsheim und die Schirnaidler Straße: Mehrfamilienhäuser nicht nur "Geschmackssache"?

27.11.2021, 11:55 Uhr
Baugebiet "Schirnaidler Straße": Die rot markierten Obstbäume werden beim Bau ab April 2022 erhalten bleiben.

© Berny Meyer Baugebiet "Schirnaidler Straße": Die rot markierten Obstbäume werden beim Bau ab April 2022 erhalten bleiben.

Eingeprägt haben sich damals die rot markierten Obstbäume, die beim Bau ab April 2022 zu erhalten sind. Im Bürgerbegehren hatte Martin Albert den Kürzeren gezogen, aber damals wie jetzt bekräftigte der inzwischen Junge-Bürger-Rat: Die 30 mal zwölf Meter großen, zweigeschossigen Bauten passten einfach nicht an die St.-Franziskus-Straße.

Das sei „Geschmackssache“, räumte Bürgermeister Claus Schwarzmann (Bürgerbund) ein. Außerdem sei die "2+D Bauweise" schon im ersten Plan dargestellt worden. Die jetzt in Holzhybrid-Systembauweise vorliegende Planung – ein Kompromiss zum fränkischen Baustil – entspräche den ökologischen Anforderungen, führte Schwarzmann aus. Zur mit 5,60 Metern um zwei Meter überschrittenen Breite der Dachgauben hatte die Bauverwaltung schon Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans signalisiert, ebenso für die außerhalb der Baugrenzen geplanten Nebenanlagen für Fahrräder und Mülleinhausungen.

Den zusätzlichen Antrag auf Baumfällungen begründete das Planungsbüro Valier mit notwendigen Baugruben und Erschließungswegen. Fünf erhaltenswerte Bäume sollen verpflanzt werden, auch mit den nach Bauabschluss zugesicherten Ersatzpflanzungen zeigte sich die Verwaltung einverstanden. Den Fällungen vorausgehen wird eine Begehung mit der Naturschutzbehörde, einladen wird der Bürgermeister den Vorsitzenden des hiesigen Obst- und Gartenbauvereins sowie die interessierten Gemeinderäte Martin Albert und Grünen-Rat Martin Distler.

Ohne Distler, Albert und JB-Kollegen Zacharias Zehner stimmte die Ratsmehrheit den Bauvorhaben samt Befreiungen zu.

Die "Befreiungen" beschäftigen die Bürgervertreter auch permanent hinsichtlich der erst 2020 novellierten "Gestaltungsfibel"; in vielen Fällen bereiteten Kniestockhöhen, die Art der Dacheindeckung/Farben und moderne Dachformen immer wieder Probleme. Zu im Sinn der Belebung der Innenbereiche regelmäßig erteilten Entgegenkommen, folgten stets Einsprüche des Landratsamts, dass Befreiungen nur im Ausnahmefall zu genehmigen seien. Diese Situation habe der Marktrat zum Anlass genommen, der Behörde eine Änderung/Aufhebung der Satzung vorzuschlagen. Über das Angebot der Verwaltung, eine Änderung der Satzung vorzulegen, sei erst innerhalb der Fraktionen zu reden. "Erst mal abwarten, was das Landratsamt bringt", so Schwarzmann.

Für Bundeskegelbahn 1,17 Millionen Euro erwartet

Zur bereits beschlossenen Genehmigungsplanung für die Bundeskegelbahn des SKC '67 Kegelvereins im Umgriff des DJK-Sportzentrums legte Geschäftsleiter Stefan Loch – nach 24.000 Euro an Ausgaben für die Entwurfplanung – die genauen Kostenberechnungen der Gewerke vor. Sie sind nach den Vorgaben der Bezirksregierung gemäß den Städtebauförderrichtlinien abzugleichen, denn von den 1,57 Millionen Euro Gesamtkosten werden 1,17 Millionen Euro Zuwendungen aus dem "Investitionspakt Sportstätten" erwartet.

Für die vier Kegelbahnen, Zuschauer- und Gastrobereich wendet der Verein 150.000 Euro an Eigenmitteln auf, die Gemeinde beteiligt sich mit 250.000 Euro. Aufgenommen wurde in den einstimmigen Beschluss auf Anforderung von Bürgerbund-Rat Stefan Pfister: "Zur Finanzierung wird seitens der Verwaltung eine präzise Leistungsbeschreibung erfolgen."

Einstimmig angenommen wurde auch die Bedarfsmitteilung für Städtebaufördermittel an die oberfränkische Regierung; unterm Strich stehen für 2022 Investitionen über 575.000 Euro an. Im Einzelnen ist an die Sanierung der Ortsmitte Eggolsheim gedacht, die Einzelmaßnahme Hartmannstraße 47, Mittel für die Sanierung Altes Rathaus, für private Sanierungsberatungen sowie für Verbindungswege und Kirchwege in Eggolsheim. Im Rahmen der Dorferneuerung in Neuses stimmte der Marktrat der Kostenvereinbarung mit der Teilnehmergemeinschaft zur Errichtung eines Brunnens an der "Piazza" zu. An den vom Ingenieurbüro Sauer & Harrer geschätzten 55.000 Euro Gesamtkosten beteiligt sich das Amt für ländliche Entwicklung mit 33.000 Euro, der Gemeinde bleiben 22.000 Euro. Zur Anfrage von Ulrike Nistelweck (FW) zu den jährlichen Stromkosten für die Umwälzpumpe bemerkte Schwarzmann: "Da werden ein paar Hundert Euro auf uns zukommen."

Leistungsverzeichnis für Energienutzungsplan wird auf den Weg gebracht

Auf den Weg gebracht wird das von der CSU beantragte Leistungsverzeichnis für einen Energienutzungsplan des Marktes; die Potentiale von Biogasanlagen, Wasserkraftnutzung, Nahwärmenetze, Ladeinfrastruktur, Kläranlage und die Geothermie sollen dabei von Fachleuten, in Abstimmung mit dem Klimaschutzbeauftragten des Landkreises, analysiert werden. Im Haushalt 2022 werden 30.000 Euro Gesamtkosten veranschlagt, bei 75 Prozent Zuwendungen sei mit einem Eigenanteil von 8.000 Euro Eigenanteil zu rechnen, informierte der Rathauschef. Die Zustimmung erfolgte einhellig.

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