Ein Jahr ohne Einwegplastik: Das sagt Kirchehrenbachs Ladenbesitzer heute

26.11.2020, 13:19 Uhr
Einwegflaschen, Dosen, Tetrapacks: Bei Florian Lochner stehen sie nicht im Regal.

© imago stock&people Einwegflaschen, Dosen, Tetrapacks: Bei Florian Lochner stehen sie nicht im Regal.

Ein Jahr ohne Einwegplastik: Das sagt Kirchehrenbachs Ladenbesitzer heute

© Foto: Florian Lochner

Vor einem Jahr hat Inhaber Florian Lochner Schluss mit Einwegplastik gemacht: Aus seinem Schnapsstodl in Kirchehrenbach wollte er Kunststoffflaschen sowie Tetrapaks aus seinen Regalen räumen. Damals erhielt das Video mit seiner Ankündigung im Netz viele Klicks. Wie sieht es ein Jahr später aus? Wir haben bei ihm nachgefragt.

Herr Lochner, wie fällt Ihre Bilanz aus?

Sehr gut, ich bin überzeugt davon, dass es die richtige Entscheidung war. Die Resonanz von meinen Kunden war absolut positiv. Nur ganz vereinzelt gab es Kunden, die es nicht gut fanden. Einige haben sogar gesagt, dass sie so endlich einen guten Grund hatten, von Einwegplastik- auf Mehrwegflaschen umzusteigen, und vorher im Grunde genommen nur zu faul dazu waren.

Wie kam es vor einem Jahr zu Ihrem Entschluss?

Ich war damals und bin noch der Meinung, dass Einwegplastik einfach verboten gehört. Mehrweg ist um ein Vielfaches nachhaltiger. Und Wasser, Tonic, Limonaden, Saft oder gar Bier schmecken einfach aus Glasflaschen deutlich besser. Und wer Bier aus einer Plasikflasche trinkt, kommt in Franken sowieso in die Hölle. Aber viele Verbraucher kennen den Unterschied zwischen Ein- und Mehrweg gar nicht mehr.

Wie kommt das?

Ich glaube, das wurde bis heute nie richtig an den Endverbraucher kommuniziert. Viele denken, dass die 25-Cent-Pfand-Flaschen, die sie zum Getränkemarkt zurückbringen, zum Mehrwegsystem gehören, tun sie aber nicht. Der "Müll" wird leider nur zum Teil aufgearbeitet, aber auch häufig nach Asien verschifft, weil dort die Entsorgung (teils Verbrennung) günstiger und mit geringeren Auflagen als bei uns möglich ist. Natürlich fallen die Emissionen in Asien nicht unter dem deutschen CO2-Ausstoß. Auf den Flaschen steht jeweils klein auf dem Etikett, ob es sich um Ein- oder Mehrweg handelt. Und Mehrweg wird nun mal, wie es der Name schon sagt, wiederverwendet. Seit diesem Sommer gibt es die Limonaden von Schweppes auch in Glasflaschen und werden in meinem Laden sogar die Mehrweg-PET-Flasche ersetzen. Ich hoffe, dass noch mehr Verbraucher und Unternehmen auf Mehrweg setzen.

2 Kommentare