Ein Käfer zerstört den Kiefernwald in Wimmelbach

16.4.2017, 09:55 Uhr
Ein Käfer zerstört den Kiefernwald in Wimmelbach

© Mathias Erlwein

Der ursprünglich in südlichen Gefilden beheimatete Käfer ist jetzt auch bei uns angekommen. Begünstigt durch den heißen und trockenen Sommer 2015 wurden bayernweit auffällige Schäden, zumeist an den Waldrändern von Kieferbeständen, beobachtet.

"Augenscheinlich sind die extremen Witterungsbedingungen der Auslöser", so Förster Matthias Jessen. Er ist forstlicher Berater bei der Waldbesitzervereinigung (WBV) Kreuzberg und führte gemeinsam mit dem WBV-Geschäftsführer, Förster Matthias Koch, eine Ortsbegehung für Waldbesitzer in Wimmelbach durch. Mehr als 40 Waldbesitzer waren der Einladung gefolgt. Alle umtreibt die Sorge um ihre Wälder.

Ausgewählt wurde ein Waldstück am Ortsrand. "Hier sind alle Stadien des Befalls des neuen Schädlings deutlich zu erkennen", zeigte Matthias Koch die Zeichen des Befalls auf. Der blaue Kiefernprachtkäfer ist ein "Sekundärschädling", er befällt vor allem bereits geschwächte Bäume. "Der Käfer schwappt von Mittelfranken zu uns herein", erklärt WBV-Vorsitzender Bernhard Roppelt. "Vor zwei Jahren war er noch nahezu unbekannt in unseren Wäldern".

Ein Käfer zerstört den Kiefernwald in Wimmelbach

Der Larvenfraß des Käfers gibt den oftmals bereits geschwächten Kiefern den Rest. Der Baum kann sich dadurch nicht mehr mit Wasser versorgen, wird dürr und stirbt ab. Reihenweise ist dieses Phänomen bei der Führung zu sehen.

"Erste Anzeichen sind kleine Spechtabschläge" so Jessen. Im Anfangsstadium ist ein Befall für den Laien nur schwer erkennbar. Die Larven fressen zickzackförmige Gänge, es kommt zu einer graugrünen Verfärbung der Nadeln, die Rinde fällt ab und die Bäume beginnen abzusterben. Wird ein Befall festgestellt, sollten die Bäume eingeschlagen werden, bevor der Käfer ausschwärmt. Die Stämme und Kronen müssen abgefahren werden. Betroffen sind ausschließlich Kiefernbäume — in der "Unteren Mark" noch immer die verbreitetste Baumart.

 

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