Ein Kreuz hoch über Obertrubach

26.7.2019, 11:00 Uhr
Ein Kreuz hoch über Obertrubach

© Foto: Franz Galster

Ein Kreuz hoch über Obertrubach

© Foto: Franz Galster

Jetzt musste es noch seinen Platz finden, hoch oben am Fels. Die enorme Hitze hinderte etwa 100 Obertrubacher zusammen mit Pfarrer Werner Wolf und Bürgermeister Markus Grüner nicht, Zeugen dieser seltenen Aktion zu sein und anschließend ein wenig mit zu feiern. Mit den beiden Architekten Oliver Gebhardt und Sebastian Stein aus dem Ort hatte Bernd Reichel zwei ausgewiesene Experten zur Hand, die am Fels das Fundament für das Kreuz vorbereiteten.

Sie hatten in diesem Moment keinen Blick für die herrliche Sicht auf Obertrubach und die imposanten Felsen. Wegen Absturzgefahr mussten sie gesichert arbeiten. Nach der Vorlage von Schablonen trieben sie acht Anker etwa 40 Zentimeter tief in den Stein. Gewinde am oberen Ende ermöglichten die nötige Justierung bei der Aufrichtung. Dabei untersuchten die Experten auch die Stabilität des Felsens, der letztlich aber nur geringe poröse Stellen aufwies. Schließlich soll er das 200 Kilogramm schwere Kreuz bei Wind und Wetter über viele Jahre zuverlässig tragen.

Mit Spannung wurde der stattliche 60-Tonnen-Autokran aus Bamberg erwartet. Die aufwändige Bereitstellung war ein Beitrag des Unternehmens Schmetterling Reise- und Verkehrslogistik. Die Trockenheit kam dem Vorhaben entgegen. Trotzdem mussten noch Balken zur Stabilisierung der Hubarme auf dem Wiesenboden unterlegt werden. Dann fuhr der Kran seinen Arm langsam aus. Reicht die Höhe, fragten sich die Experten etwas besorgt. 44 Meter reicht der Mast in die Höhe. Bei einer Auslage von 18 Metern hievte der Kranfahrer das Kreuz behutsam und millimetergenau auf seinen Platz, 23 Meter über der Wiese mit einer Naturbühne. Jetzt galt es nur noch, die Solarbeleuchtung mit zwei Strahlern und zwei Solarplatten zu verbinden.

Dank und Erleichterung waren anschließend zu spüren. Oberhalb des Kreuzes stand in diesem Moment Felix Reichel und stimmte mit seiner Trompete solo und weithin hörbar das feierliche "Großer Gott wir loben dich an". Es war eben nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern die Errichtung eines religiösen Symbols, auf das die Obertrubacher viel Wert legen.

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