Ein Mord in Forchheim?

4.7.2013, 11:00 Uhr
Ein Mord in Forchheim?

© Däumler

Fakt  ist, dass Petra Gabriel ihre Geschichte für das größte deutschsprachige Krimifestival — die Criminale 2014 — verfasst, die vom 21. bis 25. Mai 2014 in der Metropolregion Nürnberg über die Bühne geht und an der Forchheim neben 17 weiteren Städten beteiligt ist. In Zusammenarbeit mit der Kriminalautoren-Organisation Syndikat und dem ars-vivendi-Verlag wird dazu eine Criminale-Anthologie mit 18 Kurzkrimis veröffentlicht, deren Geschichten eben in den beteiligten Städten spielen sollen.

Petra Gabriel, in Laufenburg am Hochrhein und in Berlin beheimatet, hat schon ein Dutzend historischer Romane verfasst. Durch Zufall sei sie im Internet auf die Ausschreibung für die Criminale gestoßen. „Da habe ich Forchheim gelesen und mir gedacht, das ist eine gute Gelegenheit, eine sehr alte Verbindung zwischen dem Hochrhein und Forchheim aufleben zu lassen“, erzählt sie beim Pressetermin bei „Bogatz“ in der Hornschuchallee.

Recherche vor Ort

Schon in ihrem Roman „Waldos Lied“, in dem es um die Königswahl von Rudolf von Rheinfelden auf der Forchheimer Pilatusflur geht, spiele Forchheim eine prominente Rolle. Jetzt will die Autorin mit dem Kurzkrimi erneut in der Königsstadt zuschlagen: „Früher gab es so viel Mord und Totschlag, das kann man sich gar nicht ausdenken.“ Um die Handlung möglichst authentisch werden zu lassen, hat sich Gabriel von Wirtschaftsförderer Viktor Naumann und von Christina König, Mitarbeiterin des Pfalzmuseums, durch Stadt und Flur führen und sich gleichzeitig mit historischen Fakten versorgen lassen.

„Wir haben auf der Pilatusflur nach einer bestimmten Steinformation gesucht“, erzählt sie. Das Gelände, heute ist dort die Firma Kartonax, habe sich verändert, aber die Autorin kann sich lebhaft vorstellen, wie es dort im 11. Jahrhundert zugegangen ist. „Bei der Königswahl 1077 waren hier die wichtigsten Leute des Reiches versammelt. Tausende von Zelten, Flaggen und Fahnen — das muss ein toller Anblick gewesen sein“, schwärmt sie. Anregungen holt sie sich unter anderem aus den Aufzeichnungen von Lambert von Hersfeld, Mönch in jener Zeit. „Er hat die Königswahl sehr plastisch beschrieben.“

Ihren Hang zur Geschichte hat die einstige Journalistin erst spät entdeckt. „Ich bin ein gründlicher Mensch“, sagt sie, deswegen habe sie sich nach ihrem Umzug an den Hochrhein in die Geschichte von Lauenburg vertieft — und so fing alles an. In Forchheim sei sie jetzt das erste Mal gewesen, verrät sie. „Ich finde es total schön hier.“ Im Mai 2014 kehrt sie zurück und liest aus ihrem Kurzkrimi.

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