Eine Forchheimerin will Ninja Warrior werden

30.10.2020, 17:57 Uhr
Eine Forchheimerin will Ninja Warrior werden

© Foto: Markus Hertrich/TVNOW

Auch der Landkreis Forchheim ist mit zwei, wenn auch hochklassigen "Exoten-Sportlern" bei der aktuell laufenden fünften Auflage dieses Spektakels vertreten. Am vergangenen Freitag war der vierfache Kunstrad-Weltmeister Lukas Kohl aus Ebermannstadt zu sehen, der sich in seiner Vorrunde als 23. von 60 Startern sehr ordentlich schlug.

Am kommenden Freitag ist Sophia Grimm aus Forchheim an der Reihe. Und auch bei ihrer Sportart wird es viele Menschen geben, die erst einmal nachfragen dürften: Was ist denn das schon wieder?

Denn die 22-Jährige startet seit einigen Jahren ziemlich erfolgreich bei OCR-Läufen. Das sind Hindernisläufe, die nichts mit den bekannten Rennen aus der Leichtathletik zu tun haben. Denn diese "Obstacle Course Races" sind mit Gemeinheiten nur so gespickt. "Geil, hart, dreckig und nass" lautet zum Beispiel das Motto des bekanntesten OCR-Event der Region, des Runterra in Zindorf.

Über Stock und Stein

Da müssen sich die Sportler über eine seifige Wand und durch Matschlöcher kämpfen, über Panzer klettern, durch Betonröhren kriechen und über Holzwände und Strohballen springen.

Zu dieser "Tortur" gekommen ist Sophia Grimm, wie es so oft im Leben ist, durch Zufall. Eigentlich ist sie seit Kindesbeinen passionierte Reiterin, beim Lernen aufs Abitur hatten sie und eine Freundin die Idee, den Halbmarathon beim Fränkischen-Schweiz-Marathon zu absolvieren.

Eine Forchheimerin will Ninja Warrior werden

Das klappte so gut (auf Anhieb unter zwei Stunden), dass sie dem Laufen treu blieb. Die Hindernisse und offenbar auch ein wenig Lust am Quälen kamen dazu. "Ich mag es, da an meine Grenzen zu gehen. Aber mit Bällen kann ich zum Beispiel nichts anfangen."

Sieg über 18 Kilometer

Dafür umso besser rennen: Beim Runterra 2019 stand sie über die kräfteraubende 18-Kilometer-Distanz ganz oben auf dem Treppchen, auch in Österreich bei ihrem bisher einzigem internationalen Auftritt hat sie schon einen Titel gewonnen.

Und nun als Ninja Warrior als nächste Herausforderung. Wie Lukas Kohl trainiert sie im "Warrior‘s Luck" in Erlangen. "Wir kennen uns vom Sehen", berichtet sie. Viele Mitsportler hätten sie ermutigt: "Probier‘s doch mal!" Lange habe sie sich nicht getraut, doch dann habe sie sich gedacht: "Ich mache es, ich will hinterher nicht bereuen, dass ich das verpasst habe."

Die Vorbereitung im Frühjahr (da wurde die Sendung aufgezeichnet) war auch für sie wegen Corona holprig, alle Sportstätten hatten geschlossen, doch mit ihrem Freund baute sie Geräte im Garten auf, im Wald suchte sie Trimm-dich-Pfade", wo sie hangeln und klettern konnte.

Ziel: beste Frau

Nun war es ihr Ziel, zu den zwei besten Frauen pro Vorrunde zu zählen, die ins Halbfinale einziehen dürfen. Ob sie es geschafft hat, darf sie wegen der Vorgaben des Senders verständlicherweise nicht sagen, aber sie verrät: "Ich war zufrieden mit mir für das erste Mal vor der Kamera – das war schon eine andere Art von Aufregung als sonst, wenn man mit vielen anderen an der Startlinie steht. Hier stehst du ganz alleine im Fokus. Aber mit dem Startschuss war ich dann als Wettkämpferin doch relativ cool."

Als Studentin der Fitness-Ökonomie (ein duales Fernstudium in München, bei dem sie nur zu den Prüfungen Präsenzpflicht hat) macht sie derzeit übrigens ihre Leidenschaft zum Beruf. Seit dem Erwerb der Lizenz arbeitet sie bereits als Fitnesstrainerin in einem Forchheimer Studio. Dabei schlägt sie aus der Art: "Meine Eltern haben es nicht so mit dem Sport."

 

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