Elch-Bräu Thuisbrunn: Krawallmacher raus

10.5.2017, 18:34 Uhr
Elch-Bräu Thuisbrunn: Krawallmacher raus

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"Anstand und Benehmen", das sind zwei ganz wichtige Werte im Umgang miteinander für Georg Kugler, den Braumeister und Inhaber des "Elch" in Thuisbrunn. Junggesellen in pinkfarbenen Hasen-Kostümen, die im Bauchladen Schnapsfläschchen und Kondome verkaufen und die Gäste zu mehr oder minder witzigen Spielchen nötigen, die rumgrölen und sowohl Gäste und auch Anwohner belästigen – "das will ich nicht mehr haben, das hat nichts mit fränkischer Gemütlichkeit zu tun".

Es ist ein wenig wie in Goethes Zauberlehrling, der die Geister, die er rief, nie wieder los brachte: Seit der Eröffnung desFünf-Seidla-Steigs im Jahr 2008 hat sich der idyllische Weg von Weißenohe, Gräfenberg über Hohenschwärz nach Thuisbrunn zum Selbstläufer entwickelt, der Jahr für Jahr mehr Besucher anlockt. Der "Elch" in Thuisbrunn ist dabei die letzte Station am Seidla-Steig. Wanderer haben bereits vier Brauereien und auch Biere hinter sich und oftmals ordentlich "getankt", bevor sie im Elch in Thuisbrunn ankommen. Dabei ist es nur ein geringer Prozentsatz, der auffällt, etwa drei Prozent, schätzungsweise, benehmen sich völlig daneben.

Bereits vor zwei Jahren haben die fünf beteiligten Brauereien deshalbFünf-Seidla-Steig-Regeln aufgestellt: Knigge-Regeln für den Biertrinker quasi, um "Natur und Landschaft und die Anwohner entlang der Strecke zu schonen" und Kostümierungen und elektronische Beschallung zu untersagen. Dass Junggesellen-Abschiede nicht mehr bedient werden, darauf weist Kugler auch auf Facebook hin, mit einem bedruckten Kronkorken bittet er um Verständnis.

"Seitdem läuft es im Biergarten viel entspannter", erzählt Kugler. Versuchen hartnäckig verkleidete Heirats-Kandidaten und deren Gefolge dennoch beim Thuisbrunner "Elch" zu ankern, "dann greife ich rigoros durch und weise sie bereits an der Tür ab". Wie die Abgewiesenen dann reagieren? "Diskutieren Sie mal mit Betrunkenen", versucht Georg Kugler eine Antwort.

Enttäuscht seien viele, verwundert, und machten anschließend im Internet sein Gasthaus mit schlechten Bewertungen nieder. Darüber will und muss der Gastwirt jedoch stehen: "Der Seidla-Steig steht für Biergenuss in schöner Landschaft und nicht für ungebremsten Alkoholgenuss."

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