100 Tage im Amt: Das sagt der neue Bürgermeister von Hetzles

10.8.2020, 09:30 Uhr
100 Tage im Amt: Das sagt der neue Bürgermeister von Hetzles

© Karl Heinz Wirth

Auch der Hetzleser Bürgermeister Michael Bayer hat seine ersten 100 Tage im Amt absolviert. Im Gespräch mit den NN zieht er eine erste Bilanz. "Die Zeit hat mir bisher sehr gut gefallen", sagt er. Rund 30 Stunden arbeite er aktuell pro Woche als ehrenamtlicher Bürgermeister, neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit in einem großen Industrieunternehmen. Eine Zeit, die in einem verantwortungsvollen Posten keine Seltenheit ist.

Das Bürgermeisteramt habe sein Leben "immens" verändert, sagt er. "So richtig konnte man das im Vorfeld nicht abschätzen", gibt er zu. Dass man es mit vielen Aufgaben und Projekten zu tun hat, sei klar gewesen. Dass nun nach der Wahl die Bürger so offen viele Fragen an ihn richten, habe er unterschätzt. Die größte Freude bereite ihm deshalb die freundliche Begegnung mit den Menschen in der Gemeinde. Das gelte gleichermaßen für die Mitarbeiter der Verwaltung, die ebenfalls das Gespräch suchen.

Viele Gespräche geführt

Sehr schnell habe sich eine seiner Hauptaufgaben herauskristallisiert: "Die größte Schwierigkeit besteht darin, die Einzelinteressen mit dem Gemeinwohl in Einklang zu bringen", berichtet Bayer. Seine bisherigen Termine und Gespräche offenbaren das hohe Pensum, dass von einem Bürgermeister erwartet wird. "In den ersten 100 Tagen habe ich viele Termine mit Bürgern gehabt und etliche Besprechungen geführt." Einen weiteren Teil seiner bisherigen Amtszeit hat Bayer damit verbracht, sich mehr Fachkenntnisse anzueignen. So habe er sich im Baurecht und in Themen der Bildung Wissen angeeignet.Wichtig dabei sei auch der Austausch mit seinen neuen Kollegen im Amt. "Ich war überrascht, wie herzlich ich im Kreis der Bürgermeister aufgenommen wurde."

Mittlerweile haben schon drei Gemeinderatssitzungen und zwei Gemeinschaftsversammlungen stattgefunden. Darüber hinaus war Bayer auf Geburtstagen von Hetzleser Bürgern und hat auch schon die erste Trauung vollzogen. Die beiden letztgenannten Termine sind für Bayer "schön und wichtig". Das sei auch eine Wertschätzung der Gemeinde. Zudem bekomme er bei seinen Besuchen den Kontakt, den er benötigt, um die Wünsche und Leistungen der Bürger einschätzen zu können.

Hat Bürgermeister Michael Bayer seine Entscheidung schon einmal bereut? "Nein, ich habe es keinen Augenblick bereut. Es passt alles", sagt er überzeugt. Er fühle sich im Ort, im Rathaus und im Gemeinderat, aber auch mit den Menschen – Bürgern wie Mitarbeitern – wohl. "Es macht einfach Freude." Dazu gehöre auch seine Familie. "Ich wohne in einem Mehrgenerationenhaus mit meinen Eltern und meinem Bruder, das auch Platz für Gemeinschaftserlebnisse hat. Hier wachsen unsere Kinder behütet auf, denn es ist immer jemand zu Hause", erzählt er. Seine persönliche Präferenz sieht er in seiner eigenen Familie mit den gemeinsamen Kindern, die ihm am nächsten sind, verrät er.

Behördenvorgänge zu langwierig

Gibt es etwas, was ihm überhaupt nicht gefällt. "Die Vorgänge bei den Behörden sind einfach zu langwierig", sagt er. In der Verwaltungsgemeinschaft hat die Verwaltung drei Gemeinden und einen Zweckverband zu betreuen und ist damit voll ausgelastet. Hier könnte man sicherlich noch zwei Mitarbeiter einstellen, um die anderen Mitarbeiter zu entlasten. Gleichwohl möchte Michael Bayer gerne möglichst viel selbst in die Hand nehmen. "Ich bin ein sehr pflichtbewusster Mensch", sagt er von sich selbst.

Für seine Amtszeit hat sich Michael Bayer vor allem die Umsetzung eines Spielplatzes im Baugebiet "An der Schule" vorgenommen. "Ich möchte die Mittagsbetreuung optimieren und aktuelle Projekte möglichst Kosten schonend zu Ende bringen." Weiter ist es ihm ein Anliegen, auch für die Senioren dementsprechende Angebote vorzuhalten sowie das Thema Seniorenwohnungen, das er auch noch auf der Tagesordnung in einer Gemeinderatssitzung setzen möchte. Die Aufgaben, die er zu bewältigen hat, sind komplex. Das mache die Arbeit manchmal anstrengend und auf alle Fälle spannend, so Bayer.

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