Unnmut über Hinterlassenschaften

Fäkalien direkt vor der Bergwachthütte am Walberla: Muss das sein?

30.3.2021, 19:32 Uhr
Das Walberla hat sich besonders zu Lockdown-Zeiten zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt. Weil die Gastronomien in den Orten rund um den Berg geschlossen sind, weichen Besucher für ihre Notdurft verstärkt in die Natur aus. 

© Roland-Gilbert Huber-Altjohann Das Walberla hat sich besonders zu Lockdown-Zeiten zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt. Weil die Gastronomien in den Orten rund um den Berg geschlossen sind, weichen Besucher für ihre Notdurft verstärkt in die Natur aus. 

Die Bergwacht Forchheim des BRK hat uns ein Foto samt einer zugehörigen Stellungnahme zukommen lassen. Das Bild zeigt einen Kothaufen offenbar menschlichen Ursprungs direkt vor der Bergwachthütte am Walberla, drumherum viele Papiertaschentücher.

Diesen unerfreulichen Anblick möchten wir unseren Leser/innen aber ersparen. Die Stellungnahme der Bergwacht dazu lesen Sie hier im Wortlaut:

"Was stimmt denn mit manchen Menschen nicht?

Da, wo wir herkommen, wurden wir erzogen, fremdes Eigentum und die Natur zu respektieren.

Wir haben gelernt, uns in der Natur zu bewegen, ohne Spuren zu hinterlassen. Wir haben gelernt, dass Toiletten mit 00 oder WC markiert sind und nicht mit einem roten Kreuz!

Rund um die Ehrenbürg (umgangssprachlich Walberla) und auch sonst im Naherholungsgebiet Fränkische Schweiz, findet man neben dem vermehrten Zivilisationsmüll seit einiger Zeit immer häufiger solche Hinterlassenschaften.

Einzigartige Pflanzen versus "Wildscheißerei"

Eine Besonderheit der Ehrenbürg ist, dass sie aufgrund des nährstoffarmen Bodens ("Trockenrasen") Lebensraum für viele spezielle und einzigartige Pflanzen ist.

Schlimm genug ist, dass die Exkremente ins Grundwasser gelangen, andere Menschen da reintreten oder Tiere, wie zum Beispiel Hunde, die Exkremente fressen.

Die deutlich gestiegene "Wildscheißerei" führt punktuell zu erhöhtem Nährstoffeintrag und kann damit ein Problem für die ökologische Vielfalt an diesem besonderen Ort werden – von der Optik dieser Hinterlassenschaften ganz zu schweigen.

Die Menschen, die so etwas machen, scheinen sich auch nicht im Klaren zu sein, dass Taschentücher bis zu fünf Jahre brauchen, um sich zu zersetzen und dass Regen die Reste inklusive Fäkalbakterien oder etwaiger Krankheitserreger nicht ohne weiteres wegspülen kann.

Die Kameradinnen und Kameraden der Bergwacht verrichten ihren Dienst für euch ehrenamtlich und mit Hingabe, aber lieber in einer intakten Natur als auf einer Müllkippe!"

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