Festival: "Etzerla" muss etwas geschehen in der Fränkischen Schweiz

24.9.2019, 05:57 Uhr
Diskussion über die Zukunft: Ebermannstadts Bürgermeisterin Christiane Meyer (links), Landrat Hermann Ulm (CSU), FDP-Landtagsabgeordneter Sebastian Körber, Lena Kiermeier, Moderator Christian König und CSU-Bundestagsabgeordneter Thomas Silberhorn.

© Foto: Franz Galster Diskussion über die Zukunft: Ebermannstadts Bürgermeisterin Christiane Meyer (links), Landrat Hermann Ulm (CSU), FDP-Landtagsabgeordneter Sebastian Körber, Lena Kiermeier, Moderator Christian König und CSU-Bundestagsabgeordneter Thomas Silberhorn.

Den Bezug zur regionalen Wertschöpfung und ökologischen Landwirtschaft lebendig werden zu lassen war ein Ziel von zweiten "Etzerla", einem Land-Festival auf der Burg Feuerstein. Thomas Lang, Leiter der katholischen Landvolkshochschule am Feuerstein – sie nennt sich jetzt offiziell auch Ö-L-A (Öko-Land-Akademie): "Unser Ziel ist es, die Ökomodellregion der Fränkischen Schweiz als Entwicklungsregion bekannt zu machen, zu zeigen, dass es hier viel Potential gibt", sagt er. Sich austauschen bei Landwirtschaft, Landschaft und Naturschutz und sich dabei wohlfühlen, das solle die Veranstaltung ermöglichen.

"Die Gesellschaft braucht das Versöhnen und ins Gespräch bringen statt zu Trennen", betont Lang. Gleichzeitig wirbt er für Burg Feuerstein, herrlich auf der Höhe in der Natur gelegen. Es seien nur wenige Kilometer, die man fahren müsse, um ausspannen oder Urlaub machen zu können, nennt er weitere Gründe, auf die Burg zu kommen. Referentin Helene Hümmer vom Förderverein wirbt um die ökologische Ausrichtung der Landwirtschaft.

Auf dem Programm stand auch eine politische Runde im Grünen unter dem Titel "Zammhoggn". Was können wir in unserer Region konkret für ein nachhaltiges Bewusstsein und Handeln tun? Das war die Leitfrage für eine Diskussionsrunde, die Christian König von Radio Bamberg moderierte. Die hochkarätige Besetzung ließ eine interessante Diskussion erwarten.

Ländlicher Raum im Hintertreffen

Die Anliegen des ländlichen Raumes kommen immer mehr unter die Räder, stellte der CSU-Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Staatssekretär Thomas Silberhorn fest. Mit dem Zuzug in den Städten gehe das Verständnis der Zusammenhänge verloren, weshalb gerade Politiker vom Land wichtig seien. An anderer Stelle machte er sich für den Individualverkehr stark, ohne den es auf dem Land nicht vorangehe.

Lena Kiermeier, die sich als Schülerin der 10. Jahrgangsstufe aus Forchheim aktiv im Namen von Fridays for Future engagiert, sieht die ökologiche Entwicklung auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht am Ziel. Für die Belange des Landes machte sich auch FDP-Landtagsabgeordneter Sebastian Körber stark. Er möchte die Natur schützen, dabei eher mal das Fahrrad nutzen.

"Als Feuersteiner mit Leib und Seele" bezeichnete sich Landrat Hermann Ulm (CSU). Er verwies auf die Rolle des Tourismus. Die Fränkische Schweiz, die sich über mehrere Landkreise erstreckt, muss bei allem nicht als Verwaltungsbezirk, sondern als eine Region betrachtet werden.

Ausführlich ging Ebermannstadt Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) auf die Ökomodellregion Fränkische Schweiz ein. 3600 Hektar würden in dieser von 108 Betrieben ökologisch bewirtschaftet. Als mögliche Projekte erwähnt sie unter anderen ein ökologisches Getreidelager, den Aufbau einer Erzeuger-Verbrauchergemeinschaft, die Erweiterung von biologisch erzeugten Produkten in der Gemeinschaftsverpflegung oder zukunftsfähige Nutzungskonzepte für Streuobstbestände.

An anderer Stelle erwähnt sie das Ilek (integriertes ländliches Entwicklungskonzept). Zwölf Landgemeinden haben sich rund um Ebermannstadt hierzu zusammengeschlossen. Sie wollen ökonomische, ökologische und soziale Produkte gemeinsam in Angriff nehmen, die sie alleine nicht realisieren können.

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