Feuer in Gößweinsteiner Asylheim: Hilfsbereitschaft gewaltig

21.8.2016, 18:48 Uhr
Das Feuer in Gößweinstein war im ganzen Ort zu sehen - verletzt wurde glücklicherweise niemand.

© privat Das Feuer in Gößweinstein war im ganzen Ort zu sehen - verletzt wurde glücklicherweise niemand.

In dem Asylbewerberheim in der Burgstraße lebten bis Freitag eine somalische Frau mit ihrem Sohn und eine syrische Großfamilie. "Eine der Frauen hat nachts Rauch gerochen und daraufhin alle geweckt", erzählt Rainer Polster. Die acht Bewohner, darunter drei Kinder zwischen 14 Monaten und vier Jahren, konnten sich in Sicherheit bringen.

"Gesundheitlich geht es allen gut": Polster war noch vor Eintreffen der Feuerwehr vor Ort, weil er ganz in der Nähe wohnt. Zusammen mit den anderen Mitgliedern des Helferkreises hat er dafür gesorgt, dass die Flüchtlinge mit dem Nötigsten versorgt wurden. "Sie waren ja zum Teil barfuß hinausgelaufen. Alles ist verloren, selbst die wenigen Erinnerungsstücke, die sie hatten." Aus ihrem Spendenfundus holten die Helfer zunächst Schuhe und Kleider. Am Vormittag reagierte Landrat Hermann Ulm, als er den Unglücksort besucht, spontan und unbürokratisch: "Wir haben Bargeld bekommen, um Hygieneartikel, und Lebensmittel zu kaufen."

Die Unterstützung kommt von überall. Ein Syrer, der zu den ersten Flüchtlingen in Gößweinstein gehörte, hat gestern als Dolmetscher wertvolle Dienste geleistet. Die Asylbewerber der zweiten Unterkunft in Gößweinstein rücken zusammen, damit die junge Mutter aus Somalia mit dem 14 Monate alten Sohn weiter in Gößweinstein wohnen kann. Am Wochenende hatte sie bei einer Familie aus dem Helferkreis Unterschlupf gefunden. 15 Säcke voll mit Kleidern und Spielsachen haben die Gößweinsteiner Bürger auf die Schnelle gespendet. "Seitdem in unserer Gemeinde Flüchtlinge leben, ist die Hilfsbereitschaft der Bürger riesengroß", sagt Rainer Polster. Es sei ein gutes Miteinander. Mitte 2014 ist das Haus in der Burgstraße als Asylunterkunft in Betrieb genommen worden. Im Juni 2015 zog die 23-jährige Somalierin mit ihrem Sohn ein. Im Dezember kam die syrische Familie dazu.

Smartphones und Laptops stellen die einzige Verbindung der Flüchtlinge zur Heimat dar. Wer solche Geräte spenden will, kann sich mit Rainer Polster, Telefon (0 92 42) 7 40 00, in Verbindung setzen.

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