Sparkasse feierte Richtfest

Forchheim: 41 Wohnungen als "Weihnachtsgeschenk"

11.5.2022, 15:18 Uhr
Bis vor 150 Jahren zog sich an dieser Stelle die Forchheimer Stadtmauer mit dem Reuther Tor durch. Die Mauerreste wurden dokumentiert und beseitigt.

© Anestis Aslanidis, NN Bis vor 150 Jahren zog sich an dieser Stelle die Forchheimer Stadtmauer mit dem Reuther Tor durch. Die Mauerreste wurden dokumentiert und beseitigt.

Nach über einjähriger Bauzeit haben Mitarbeiter und Verwaltungsräte der Sparkasse Forchheim sowie die am Bauprojekt „StattHaus“ beteiligten Architekten, Handwerker und Unternehmer das Richtfest gefeiert. Bei strahlendem Sonnenschein freute man sich über den fertiggestellten Rohbau und Schäuferla am Kran, heißt es in einer Mitteilung.

„Der Nagel ist zu lang und das Holz zu fest“, ruft Ewald Maier. Es dauert einige Minuten, bis die 20 Zentimeter langen Sparren-Nägel im Holzbalken verschwunden sind. Solange haben der Sparkassen-Vorstandsvorsitzende, sein Kollege Harald Reinsch und Landrat Hermann Ulm mit den Tücken des Materials zu kämpfen.

Richtspruch vom Dachdecker

Dachdecker Thomas Schuster (re.) mit Ewald Maier, Hermann Ulm und Harald Reinsch (v.re.) beim Richtspruch.

Dachdecker Thomas Schuster (re.) mit Ewald Maier, Hermann Ulm und Harald Reinsch (v.re.) beim Richtspruch. © Sparkasse Forchheim, NN

„Mit dem letzten Nagel wird symbolisch der Rohbau vollendet“, so Thomas Schuster. So wie der Grundstein dessen Anfang andeutet. Der Dachdeckermeister aus Reuth darf auch den Richtspruch aufsagen und damit Glück und Segen wünschen. Wie bei einer Schiffstaufe geht dann auch noch etwas Glas zu Bruch.

"Möglicherweise werden die Männer an den Hämmern von der atemberaubenden Aussicht abgelenkt, die man auf dem StattHaus genießen kann. Vom Hetzleser Berg über das Walberla und den Kellerwald bis zum Geisberg schweift der Blick. „Eine traumhafte Kulisse. Es ist, als ob man auf eine Modellbau-Eisenbahn schaut“, so Bürgermeister Udo Schönfelder. Freilich bleibt dieses Panorama den künftigen Bewohnern der Zwei- bis Fünf Zimmer-Wohnungen vorbehalten.

Nicht jeden Tag so ein Fest

Die bunt geschmückte Richtkrone ist in solch luftigen Höhen den Winden schutzlos ausgeliefert. Zumal sie nicht auf einem Dachstuhl angebracht ist, sondern am Kran über der Baustelle hängt. Streng genommen feiert man bei einem Flachdach nämlich „Deckenfest“ und nicht Richtfest. Grund zur Freude aber gibt es allemal. „Solch ein Objekt bauen wir nicht jeden Tag“, so Ewald Maier. Aber der Wohnraum-Mangel habe es nötig werden lassen, einen Parkplatz anders zu nutzen und in vier hochwertige StattHäuser zu verwandeln. Forchheim brauche angesichts der vielen jungen Menschen, die es beruflich in die boomende Stadt verschlage, mehr Wohnungen.

Die neuen Häuser hinter dem Schulungszentrum der Sparkasse in der Birkenfelderstraße.

Die neuen Häuser hinter dem Schulungszentrum der Sparkasse in der Birkenfelderstraße. © Anestis Aslanidis, NN

Schließlich ist nach Auskunft Michael Handwergers schon nach kurzer Zeit nur eine der 41 Wohnungen an der Birkenfelderstraße noch zu haben. Alle anderen sind verkauft oder reserviert. „Das zeigt, dass wir die Lage richtig eingeschätzt haben“, so der Immobilien-Chef der Sparkasse Forchheim.

Hier parkten bis vor einem Jahr die Beschäftigten der Sparkasse ihre Autos.

Hier parkten bis vor einem Jahr die Beschäftigten der Sparkasse ihre Autos. © Anestis Aslanidis, NN

Ein Argument ist die zentrale Lage inmitten der Stadt. Ein anderes die moderne Ausstattung, die von der ökologischen Bewässerung der Grünflächen über das hauseigene Blockheizkraftwerk bis hin zu Ladesäulen für Elektrofahrzeuge in der Tiefgarage reicht.

Schäuferla für die Beteiligten

Für alle am 18 Millionen Euro umfassenden Bauprojekt Beteiligten gibt es zum Richtschmaus Schäuferla, die im ofenfrischen Zustand mit dem Baustellen-Kran auf Penthouse-Höhe gelangt sind. Denn einen Aufzug gibt es noch nicht – nur den Schacht.

In die fünfte Etage sind die Besucher über das Treppenhaus mit seinen noch kahlen Betonwänden gestiegen. Auf dem Flachdach, das später einmal ergrünen soll, erwarten sie die Regnitzmusikanten mit aufmunternder Blasmusik. Landrat Ulm sieht in dem Wohnkomplex eine „tolle Geschichte für den gesamten Landkreis“. Ihn freue es, dass die Sparkasse Forchheim nicht nur die Finanzen im Blick habe. „Sie bringen mit solchen Projekten unsere Region voran.“

"Während hoch oben über den Dächern der Stadt gefeiert wird, wird weiter unten noch gearbeitet. Die Trockenbauer und Installateure sind in den vier StattHäusern zugange. Bauunternehmer Mario Zorn aus Hausen will sein ehrgeiziges Versprechen einhalten: Übergabe des fertigen Gebäudekomplexes als „Weihnachtsgeschenk. Angesichts der Lieferengpässe bei Materialien aller Art hat man schon vorgesorgt. Die Fußbodenheizung und das Holzparkett sind eingelagert. „Nächste Woche kommen die Fenster. Einen Stillstand können und wollen wir uns nicht leisten.“

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