Viele Flüchtlinge in Geldnot

Forchheim: Ansturm auf den Sozialladen der Caritas

Maria Däumler

Redaktion Forchheim

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20.5.2022, 15:00 Uhr
Forchheim: Ansturm auf den Sozialladen der Caritas

© Athina Tsimplostefanaki, NN

Grund dafür sei, dass die Leute aus der Ukraine laut Peter Ehmann, Vorstandsmitglied der Caritas Forchheim, oft noch kein Geld haben. „Die Menschen haben nur begrenzt Lebensmittel und das reicht ihnen aber nicht. Da gibt es Engpässe“, sagt Ehmann. Aufgrund von Verzögerungen der Auszahlungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz seien einige Menschen in akuter Geldnot. Im Moment gebe es da einen Stau von drei bis vier Wochen. Wenn in den Behörden die Anträge aber abgearbeitet sind, werde es laut Ehmann sicherlich besser. Dann werde den Flüchtlingen zügiger Geld überwiesen.

Bis zu 100 Menschen warten

Doch aktuell führt diese Situation zu langen Warteschlangen am Sozialladen. Standen früher rund 50 Personen an den Öffnungstagen – Montag, Mittwoch und Freitag jeweils ab 11.30 Uhr – vor der Tür, so seien es jetzt bis zu 100 Menschen. Im Sozialladen können die Flüchtlinge dann Lebensmittel besorgen, wenn sie nur ihren ukrainischen Pass vorlegen. „Das reicht zur Berechtigung“, erklärt Ehmann. Ausgegeben werden die Lebensmittel normalerweise gegen einen symbolischen Preis.

Haben die Flüchtlinge gar kein Geld, so „unterstützen wir das mit Lebensmittelgutscheinen“, die in der Anlaufstelle des Caritasverbandes im Haus an der Birkenfelder Straße ausgegeben werden. Möglich sei dies dank der zahlreichen Spenden, die beim Caritasverband für die Ukraine-Hilfe eingegangen sind. Aktuell sind es laut Ehmann 23.000 Euro. Im Einzelfall können damit Waren wie zum Beispiel Windeln, Hygieneartikel, Einrichtungsgegenstände gekauft oder Kosten von medizinischen Behandlungen übernommen werden. Für die große Spendenbereitschaft bedankt sich Ehmann ausdrücklich.

Laden oft ausverkauft

Er spricht noch ein weiteres Problem an: Aufgrund des enormen Andrangs reichen die Lebensmittel im Sozialladen oft nicht aus. „Wir sind fast jeden Tag ausverkauft“, sagt Ehmann. Zwar würden die Supermärkte und Co. viele Waren spenden, auch dafür sei er sehr dankbar, aber eigentlich bräuchte man noch viel mehr Lebensmittel, um die große Nachfrage irgendwie zu bedienen. Private Lebensmittelspenden aber dürfe der Sozialladen aus lebensmittelrechtlichen Gründen nicht annehmen. Außerdem habe man sich entschlossen, grundsätzlich keine Lebensmittel dazu zu kaufen, da der Laden nur verzehrfähige Lebensmittel von Händlern einsammelt, die andernfalls entsorgt würden.

Lage hoffentlich bald besser

Ehmann hofft nun, dass sich diese schwierige Situation so bald wie möglich von allein wieder löst, wenn ab 1. Juni die ukrainische Flüchtlinge Geld über Hartz-4-Anträge erhalten, die dann über das Job-Center abgewickelt werden. Dort sei man sich des Problems sehr bewusst und man wolle die Anträge zügig abarbeiten, weiß Ehmann. Bei den derzeit 750 Flüchtlingen im Landkreis Forchheim sei das aber für alle Beteiligten eine große Herausforderung.

Wer will spenden?

Wer hier spenden will, kann dies über folgendes Konto tun: Caritasverband für die Stadt Bamberg und den Landkreis Forchheim e.V., Spendenkonto bei der Sparkasse Forchheim: IBAN: DE 94 7635 1040 0000 1008 00, Stichwort Ukraine-Hilfe.

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