Forchheim: Auch samstags vor den Traualtar

16.2.2021, 06:00 Uhr
Forchheim: Auch samstags vor den Traualtar

Das mögliche Kontingent der Samstagstrauungen fiel kleiner aus als erhofft. Das ist der Tatsache geschuldet, dass Standesamtsleiter Dieter Walda im Frühjahr in Ruhestand geht. Ein Nachfolger hat sich schon intern im Haus auf die Stelle beworben. Und ein weiterer Stadtmitarbeiter steigt in die Ausbildung zum Standesbeamten ein. Sie umfasst einen theoretischen Teil und ein Jahr Einarbeitung, bevor sie bestellt werden und damit beurkunden dürfen.

Bei ihnen ist es anders als bei Bürgermeistern, erläuterte Walda auf Nachfrage. Die dürfen Ehen schließen nach einer kurzen Einführung, aber nur Ehen schließen. Die anderen Aufgaben der Standesbeamten dürfen sie nicht ausführen, wie Sterberegister führen, Personenstandsdokumente ausfertigen und auch die Wählerverzeichnisse führen. Das steht besonders zur Bundestagswahl im September wieder an, weshalb das Amt keine August und Septembersamstage anbietet.

War schon der Übergang von einem Amtsleiter und Nachfolger eng geschnitten, verschärft nach Walda eine lang andauernde Erkrankung des dritten Standesbeamten die Situation. Es wird wohl so kommen, dass zeitweilig nur ein bestellter Standesbeamter vorhanden ist, der dann keine Urlaubsvertretung hat.

Termin bald online?

Gewünscht war auch ein Online-Terminkalender zum Selbsteintragen des Wunschheiratstermins. Damit wollte sich Forchheim an das Vorgehen größerer Städte wie Bamberg anlehnen. Das gäbe es zwar, ohne große technischen Schwierigkeiten, aber mit Kosten von 8000 Euro ohne jährliche Updates.

Während der Aussprache der Mitglieder des Haupt-Personal- und Kulturausschusses (HPKA) schaute sich Martina Hebendanz (CSU) die entsprechende Seite der Nürnberger an. Auch dort kann man nur sehen, welche Tage und Zeiten für die eigene Eheschließung noch frei wären. So verhindert man dort Leerläufe und im Gegenzug Gedrängel zu beliebten Tageszeiten.

Der Online-Kalender sieht auf den ersten Blick recht bürgerfreundlich aus, wird nach Waldas Beobachtungen so aber gar nicht benötigt. Meist schon weit im Voraus vor einem ins Auge gefassten Heiratstermin wenden sich die Paare ans Standesamt, um sich zu erkundigen, welche Papiere sie benötigen. Das kann unter Umständen ja sehr aufwendig sein. Bei diesem Beratungsgespräch kann auch der eigentliche Trautermin gefunden werden, die Zeit für die Beschaffung der nötigen Dokumente einkalkuliert.

So ein spezieller Terminkalender wird wohl kommen, wenn auch andere Abteilungen der Stadtverwaltung online Termine vergeben. Wenn dann auch noch das Rathaus saniert ist – und das dauert bekanntlich noch länger als eine Einarbeitungszeit der neuen Standesbeamten, dann, so sicherte Walda zu, werde es noch mehr Samstagstermine geben. "Das ist doch selbstverständlich", sagte er, ein wenig den entstandenen Engpass entschuldigend.

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