Forchheim: Besucherrekord auf dem Weihnachtsmarkt

1.12.2019, 19:46 Uhr
Forchheim: Besucherrekord auf dem Weihnachtsmarkt

© Foto: Ralf Rödel

Eigentlich müssten die ersten Buchstaben dieses Textes verwackelt sein. Nicht, weil ich auf dem Weihnachtsmarkt so viel Glühwein getrunken habe. Vielmehr weil ein Besuch des Weihnachtsmarktes und das Warten auf die erste Fensteröffnung am wahrscheinlich schönsten Adventskalender der Welt vor allem eines ist: kalt.

Das ist gut so. Denn Winter und Weihnachtsmarkt gehören nun mal zusammen. Und das nicht nur, weil beides mit dem gleichen Buchstaben anfängt. So ist es in Zeiten milderer, regenreicherer Winter wohl ein Glücksfall, dass das erste Adventswochenende des Jahres 2019 mit Frost daher kam. Schnee wäre noch schöner gewesen, aber ich will ja nicht vermessen sein.

Schön kalt war es also gestern Abend. So schön kalt, dass Glühwein, Eierpunsch & Co. erst dampfend über den Tresen gingen, dann heiß die Kehlen hinunterrutschten und schließlich Bäuche und Füße wärmten. Genau der richtige Rahmen also für die Öffnung des ersten Fensterchens am Forchheimer Rathaus.

Die – wie natürlich auch die 23 folgenden – gehört zu den Höhepunkten des Forchheimer Weihnachtsmarktes. Dementsprechend dichtes Gedränge herrschte bereits, als die Sängerinnen und Sänger des Altendorf Vereins Xonx mit Weihnachtsliedern auf den großen Moment einstimmten. Jeder, der sich spätestens dann einen der begehrten Plätze mit (halbwegs) freien Blick auf das erleuchtete Rathaus gesichert hatte, suchte als erstes das Fenster, um das es gleich gehen sollte.

 

Und dann war es soweit: Die Fanfaren erklangen, der Kegel des Scheinwerfers glitt die Rathausfassade entlang, stoppte schließlich an Fensterchen Nr. 1, was sich sogleich öffnete. Begleitet von "Oh" und "Ah" freute sich Engelchen Ivanka auf die "schöne, herrliche Weihnachtszeit" – und gestand später im Interview auf der Rathausbühne, sie sei überwältigt, "dass so viele Leute den Weg hierher gefunden haben."

Sie kamen sicherlich auch, weil mit der Fensteröffnung eine weitere Öffnung verbunden ist: die der Lostruhe, die laut Schätzungen inzwischen rund 15 000 Lose enthalten müsste. So wurden schon im Laufe des Tages am Stand der Partnerstadt Gherla und in der Touristinfo in der Kaiserpfalz fleißig Lose verkauft, beschriftet und schließlich in den dazugehörigen Briefkasten geworfen.

Und dementsprechend leise waren die Weihnachtsmarktbesucher, als Engel Ivanka in die Lostruhe griff, um den ersten Tagessieger zu ziehen und kurze Zeit später zu verkünden. Jennifer Brunner aus Heroldsbach war die Glückliche. Aber auch der Rest der Menschenmenge sah nicht unglücklich aus. Immerhin sind es noch 23 Tage bis Weihnachten – und damit 23 Chancen auf das große Los. Wir sehen uns also heute Abend, 18.30 Uhr, Rathausplatz.

Keine Kommentare