Forchheim: Bundesverdienstkreuz für Anneliese Woschke und Gunter Brokt

6.12.2019, 12:45 Uhr
Forchheim: Bundesverdienstkreuz für Anneliese Woschke und Gunter Brokt

© Pressestelle Umweltministerium

Anneliese Woschke engagiert sich seit frühester Jugend mit hohem zeitlichen Engagement in der schlesischen Landsmannschaft für den Erhalt, die Pflege und die Kulturarbeit der schlesischen Tradition. Sie ist Nachkomme einer heimatvertriebenen Familie aus Schlesien, die in Ebermannstadt in der Fränkischen Schweiz eine neue Heimat fand. Bereits als Siebenjährige war sie in der Kindergruppe des Ortsverbandes aktiv. Seit 1989 ist sie dessen Vorsitzende und damit seit 30 Jahren.

Mit der Organisation unterschiedlichster Veranstaltung mache sie die schlesische Kultur einer breiten Öffentlichkeit zugänglich, hieß es in der Laudatio. Ihr Engagement schlug sich auch für viele Jahre als aktives Mitglied bei der Eichendorff-Tanzgruppe Forchheim nieder. Zunächst als Stellvertreterin ist sie seit 2002 auch als Erste Landesfrauenreferentin der Landsmannschaft Schlesien in Bayern tätig.

Sie vertritt so auch im Bayerischen Landesfrauenrat, ein Zusammenschluss von 48 Frauenverbänden und -gruppen gemischter Landesverbände, die Belange der Schlesier. In dieser Funktion hält sie Tagungen und Seminare. Zusätzlich gibt sie regelmäßig Rundschreiben über die schlesische Kulturarbeit heraus.

Weiterhin ist sie Mitglied im Kuratorium der "Stiftung Schlesien. Bayern-MMIX". Stiftungszweck ist die Förderung des schlesischen Kulturerbes. "Nicht zuletzt dank ihres Einsatzes konnte 2017 nach langer Vorarbeit das Museum Schlesische Schaufenster in Straubing eröffnet werden", heißt es abschließend in der Laudatio.

Experten mit hoher Kompetenz

Forchheim: Bundesverdienstkreuz für Anneliese Woschke und Gunter Brokt

© Pressestelle Umweltministerium

"Gunter Brokt setzt sich seit Jahrzehnten mit unermüdlichem Engagement für den Natur- und Artenschutz und die Umweltbildung ein. Hierbei hat er sich bleibende Verdienste erworben", so die Worte in der Laudatio. Seit 1989 und somit 30 Jahren ist Brokt ehrenamtliches Mitglied der Naturschutzwacht im Landkreis Forchheim und war bis 2015 deren Sprecher. "Mit hohem persönlichen und zeitlichen Einsatz ist er als Naturwächter unterwegs, meldet Beobachtungen an das Landratsamt und klärt Interessierte auf", heißt es in der Laudatio.

Seit 1997 engagiert er sich als Gründungs- und Vorstandsmitglied in der Umweltstation Lias-Grube in Unterstürmig. Sein Fachwissen bringe er in Exkursionen, bei Veranstaltungen für Groß und Klein ein. Eines seiner Anliegen sei auch der Vogelschutz, für den er sich seit mehr als 45 Jahren durch aktives Engagement und als stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe Forchheim des Landesbundes für Vogelschutz einsetze. In der Laudatio wird er als "Ornithologe von herausragender Kompetenz" bezeichnet.

Ein besonderes Anliegen sei ihm der Schutz des Weißstorches im Landkreis, für den er wiederholt Horste gebaut habe. In einer privaten Sammlung habe er mehr als 100 Vogelpräparate heimischer Brutvögel erstellt, die er 2009 dem Förderverein Umweltstation Lias-Grube für die Ausstellung in einem eigens dafür geschaffenen ornithologischen Museum schenkte.

Außerdem leiste er seit mehr als 40 Jahren herausragende Arbeit bei der Artenschutzkartierung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt. 2001 absolvierte er die Ausbildung zum Biberberater des Landkreises Forchheim und setzte sich bis 2015 für die Akzeptanz des Tieres ein. Auch für Fledermäuse engagiert sich Brokt - als Mitglied im Arbeitskreis Fledermaus des Bund Naturschutzes. Er erfasste an über 80 Standorten die Tiere im Landkreis. Brokt setzt sich auch für die Bergung verirrter Fledermäuse ein und ist Ansprechpartner.

Keine Kommentare