Juniorwahl im EGF

Forchheim: Die Jugend stimmte mehrheitlich für die Grünen

28.9.2021, 12:00 Uhr
Fast wie die echte Auszählung: 61,1 Prozent der Stimmberechtigten im EGF hatten einen Wahlzettel abgegeben. 

© Foto: Anestis Aslanidis Fast wie die echte Auszählung: 61,1 Prozent der Stimmberechtigten im EGF hatten einen Wahlzettel abgegeben. 

Der 17 jährige Yusuf sitzt mit vier weiteren Wahlhelfern an einem Tisch im ehemaligen Wahllokal des EGF. Es ist Freitag, die sechste Stunde, die Auszählung der Wahlergebnisse hat begonnen. Yusuf ist einer von 30 Wahlhelfern, die die Juniorwahlen vorbereitet und durchgeführt haben. Als die zuständige Lehrkraft Kerstin Meyer nach Helfern gesucht hat, habe er sich als politisch interessierter Schüler angesprochen gefühlt, so Yusuf.

Bereits in den Sommerferien wurden Plakate zur Wahl und den Parteien gestaltet, die während der Wahlwoche in der Aula aushingen. Yusuf hat mit einer Mitschülerin das Plakat zum Thema "Warum man wählen sollte" gestaltet. "Viele junge Menschen beschweren sich, dass die Politik nichts für sie tut. Trotzdem geht ein Drittel der 18-21-Jährigen in Deutschland nicht wählen", so der 17-Jährige.

Vom Engagement begeistert

"Mir ging es darum zu zeigen, dass Demokratie nur funktioniert, wenn sich alle beteiligen." Lehrerin Kerstin Meyer ist vom Engagement ihrer Schüler begeistert. "Sie haben total selbstständig gearbeitet, sich untereinander vernetzt und alles organisiert. Das war wirklich erstaunlich."

Das Wahllokal hatte eine Woche lang 15 Minuten vor Unterrichtsbeginn, in den Pausen und in der Mittagspause geöffnet. Um wählen zu können, mussten die Schüler, wie bei der Bundestagswahl, Wahlschein und Ausweis vorzeigen.

Von den Schülern des EGF haben sich, sehr zum Bedauern von Kerstin Meyer und ihrem Team aus Wahlhelfern, allerdings nicht alle beteiligt. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,1 Prozent und damit 5,5 Prozentpunkte unter der an der Bundestagswahl. Bei der Erststimme war Lisa Badum von den Grünen die Siegerin mit 61%. Auch bei der Zweitstimme gewannen die Grünen mit 25,2 Prozent, gefolgt von SPD (16,8%), FDP (14,8%) und der Linken (13,5%). Die CSU kam an fünfter Stelle mit neun Prozent der Stimmen, alle anderen Parteien, kamen nicht über die 5%-Hürde. Überprüft und gelistet wurden die Wählenden unter anderem von Niclas. "Am Anfang der Woche war es noch relativ zurückhaltend. Ich denke, viele hatten auch einfach keinen Bock. Ab Mitte der Woche wurde es dann mehr." Das könnte auch daran liegen, dass die Wahlen in verschiedenen Fächern thematisiert wurden.

Wertvolle Erfahrung

Für die 15-jährige Letizia war die Beteiligung eine wertvolle Erfahrung. Obwohl sie zum Zeitpunkt, als Kerstin Meyer nach Helfern suchte, noch kein Sozialkunde hatte, interessierte sich die Schülerin für die Abläufe. Auch Ihre Mitschülerin Laura wollte sich diese Eindrücke nicht entgehen lassen. "Ich finde es wichtig zu sehen, wie Jugendliche abstimmen würden, wenn sie dürften."

Auch wenn sie selbst noch nicht zur Abstimmung gehen konnte, fand Maja die Juniorwahl eine gute Vorbereitung. "Ich habe das Plakat zum Wahlomat gestaltet und habe mich dadurch mit den Positionen der Parteien auseinandergesetzt", erzählt die 17-Jährige. In Sozialkunde wurde der Bundestagswahl eine extra Stunde eingeräumt, wie Maja erzählt. Auch bei der Vorbereitung auf die schulinterne Wahl habe man sie gut begleitet. "Wir wussten immer, warum wir etwas machen." Für ihre erste Wahl, die Landtagswahlen 2022 fühlt sie sich jetzt perfekt vorbereitet.

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