Forchheim: Eine Art von Unbedenklichkeitsbescheinigung

8.4.2020, 00:00 Uhr
Im Einwohnermeldeamt (re., hier ein Archivfoto) herrscht der größte Parteiverkehr in der Stadtverwaltung. Auch hier muss man sich anmelden.

© Philipp Rothenbacher Im Einwohnermeldeamt (re., hier ein Archivfoto) herrscht der größte Parteiverkehr in der Stadtverwaltung. Auch hier muss man sich anmelden.

Diesen Stoßseufzer haben viele Forchheimer in den letzten Wochen gehört: "In der Stadtverwaltung erreicht man überhaupt niemanden mehr!" Das mag im Einzelfall übertrieben sein. Tatsächlich aber haben Stadt- und Kreisverwaltung ihren Betrieb um- und den Parteiverkehr sogar eingestellt, von Ausnahmen abgesehen. Nun ändert sich daran etwas, wie die Stadt mitteilt. Sie hält sich dabei an die Praxis des Landratsamtes, das vorangegangen ist. Die Einschränkung des Parteiverkehrs dient dem Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Ansteckung mit dem Coronavirus, aber auch die Mitarbeitenden der Verwaltungen wollen und sollen vor Ansteckung geschützt werden.

Auf Dauer können sich die Ämter in Rathaus und Landratsamt mit viel Publikumsverkehr aber nicht abschotten. Nun müssen sich Bürger*innen, die unbedingt persönlich erscheinen wollen, telefonisch oder schriftlich mit ihrem Anliegen anmelden. Außerdem müssen sie ein Formular ausfüllen, eine Art Selbstauskunft in Sachen Corona-Gefährdungsstatus.

"In dringenden und unaufschiebbaren Fällen", schreibt die Stadtverwaltung, "können Sie mit dem jeweiligen Fachbereich einen Besuchstermin vereinbaren. Telefonisch und per E-Mail sind wir weiterhin für Sie erreichbar." Vor dem Einlass jedoch muss das Formblatt "Besucherfragebogen eingeschränkter Publikumsverkehr vollständig und unterschrieben an der Eingangstür" ausgehändigt werden. Nur wer sich zuvor telefonisch oder per Mail angemeldet und einen Termin vereinbart hat, kommt überhaupt so weit, dass er das Formular einreichen darf.

"Wir haben einen Katastrophenfall", sagt Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD). Und deswegen muss jede/r Mitarbeiter/in, der oder die sich mit dem Coronavirus infiziert hat, möglichst lückenlos gegenüber dem Gesundheitsamt die Kontaktpersonen der letzten 14 Tage angeben. Unter anderem dazu dient das Formular. "Wir müssen wissen", so der OB, "wer bei uns durchs Haus läuft und zu wem man Kontakt hat." Das Formular kann man sich zuhause von der Website der Stadt herunterladen und ausdrucken. Es wird einem aber auch an dem vereinbarten Eingang, an dem man abgeholt wird, ausgehändigt. Ehe es nicht vollständig ausgefüllt ist, gibt es keinen Zugang zum Amt. Anzugeben ist (neben den persönlichen Kontaktdaten), ob man sich die letzten 14 Tage in einem Risikogebiet aufgehalten hat, ob man coronatypische Symptome aufweist, Kontakt zu einem mit dem Coronavirus Infizierten oder einer Person in Quarantäne hatte. Können alle Fragen mit "Nein" beantwortet werden, geht die Tür auf.

Die telefonische Erreichbarkeit der Stadtverwaltung: Montag bis Mittwoch, 8 bis 12 Uhr, Donnerstag, 8 bis 17.30 Uhr, Freitag, 8 bis 12 Uhr.

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