Forchheim: Endlich grünes Licht für den Jahn

20.4.2020, 16:45 Uhr
Forchheim: Endlich grünes Licht für den Jahn

© Roland Huber

Die Pressemitteilung des Traditionsvereins war kurz – und man kann diesen dürren Worten nicht ansatzweise entnehmen, welche Gesteinsbrocken den Verantwortlichen vom Herzen gefallen sein müssen. Nach einem extrem langen Vorlauf kann der Verein nun endlich den angestrebten Umzug aus dem Zentrum in den Stadtnorden konkret in Angriff nehmen. Vorstandsmitglied Hans Schneider räumt auf Nachfrage ein: „Dieses Projekt hat uns schon so viele Jahre beschäftigt, und es waren so viele Hindernisse im Weg – aber jetzt sieht es so aus, als wir das Schlimmste geschafft hätten.“
Mindestens genauso wichtig wie die Förderzusage sei jedoch die Zusage auf vorzeitigen Baubeginn. „Wir können jetzt die Ausschreibungen starten“, so Schneider. Insgesamt erwarte man nach den Berechnungen des Architekten Thomas Lemberger Kosten in Höhe von fünf Millionen Euro. 

Schuldenfreier Umzug?

Ob das Ziel „schuldenfreier Umzug“, das die Vereinsspitze den Mitgliedern versprochen hatte, zu halten ist, werde sich nun konkret zeigen. Und ob die Corona-Krise Auswirkungen auf die Kosten haben könne, vermag Schneider nicht abzuschätzen, möglicherweise könne es deshalb zu zeitlichen Verzögerungen kommen, so der Funktionär.
Wie in einem Bericht vom Sommer 2019 angedeutet, bekommt der Jahn die Maximalförderung von 35 Prozent vom BLSV bewilligt. Diese beträfe jedoch nicht das Gesamtprojekt, sondern nur die „förderfähige Summe“. Alles, was mit der ersten Fußballmannschaft zusammenhänge, werde ebenso herausgerechnet wie Ausgaben für die vorgesehene vereinseigene Gastronomie, berichtet Schneider. 

Und es drohten auch prompt Kürzungen, wenn nicht alle Förderrichtlinien eingehalten würden. So müsse in einer im künftigen Klubheim geplanten kleinen Sportsaal unbedingt ein vom BLSV vorgeschriebener Boden verlegt werden.
Fünf Monate hätten er und Finanzvorstand Gerhard Tinkl alleine an dieser Ausschreibung gearbeitet. Eine wahre Siysphusarbeit, in die sehr viele Details eingearbeitet werden mussten. Und das, nachdem sich das Projekt schon zuvor als über die Maßen aufwändig entpuppt hatte. 
Rückübertragungsrecht für das Gelände an der Jahnstraße an die Stadt, komplizierter Grundstückserwerb mit vielen verschiedenen Eigentürmern an der Kaiser-Heinrich-Straße, finanzielle Sorgen, Erbpacht-Modell mit dem VfB, Baugenehmigungen, Nutzungserlaubnis für den Schulsport, Verlegung der Skaterbahn, atmosphärische Störungen mit der Stadtspitze – all diese Probleme scheinen jetzt abgewickelt zu sein. 
Jetzt kann es konkret werden: im Stadtnorden mit einer modernen Sportanlage für den Jahn und auf dessen altem Areal mit der Wohnbebauung im sogenannten Philosophenviertel.