Forchheim: Im Shuttle-Bus "nauf die Keller"

17.5.2016, 18:41 Uhr
Forchheim: Im Shuttle-Bus

© Foto: Anestis Aslanidis

Stell dir vor es ist Saison im Kellerwald und du kommst nicht hin. Weil die Hüfte zwickt, das Knie zwackt und das Kreuz schon lange gar nicht mehr mitspielt. So muss es vielen Senioren gehen, die zwar gerne das eine oder andere Bier unter schattigem Eichenlaub trinken würden, während die Enkel am Spielplatz toben. „Das wäre ganz wunderbar, wenn wir halt leichter raufkämen“, diese Klagen hörte Bürgermeister Franz Streit die vergangenen Jahre allzu oft.

Doch mit dem Jammern ist jetzt Schluss: Ab Freitag, 20. Mai, startet die Stadt bis 10. Juli, einen „Feldversuch“, wie Klaus Backer, Leiter des Ordnungsamtes, beim Ortstermin im Kellerwald erzählt. Immer freitags und samstags von 16 bis 20 Uhr sowie sonntags und feiertags von 11 bis 14 Uhr und zusätzlich von 16 bis 20 Uhr, pendelt ein Bus im 20-Minuten-Takt „nauf die Keller“, so der Slogan.

Drei Fahrten pro Stunde

Sieben Kellergäste haben in dem geräumigen Ford Tourneo bequem Platz, den Alfred Fuchs, Geschäftsleiter der Forchheimer Firma Auto Thurn, der Stadt zur Verfügung stellt. Drei Fahrten pro Stunde sind geplant, Bürgermeister Franz Streit hofft, dass viele Senioren das Angebot nutzen.

Zwar räumt Streit ein, dass der Kellerwald-Shuttle ein „Draufzahlgeschäft“, sei, doch „wenn’s dem Kellerwald gut tut, soll’s uns recht sein“. Ein Euro pro Einstieg ist dabei direkt beim Busfahrer zu entrichten, davon erstatten die Kellerwirte dem busfahrenden Gast 50 Cent zurück.

Start des Kellerwald-Shuttles ist am Festbüro auf den Unteren Kellern, direkt gegenüber dem Annafest-Großparkplatz. Von hier fährt der Bus, wie in einer großen Acht, bergauf mit Unterwegshalten am Greif in Richtung Schlössla und Glockenkeller. Über den Eichhorn-Keller, Neder und Schützenkeller fährt der Bus zum Neuenberg und kommt dort an der Wendeschleife zum Stehen.

Gottla-Berg bergab

Retour geht es über die Oberen Keller und Unteren Keller mit Unterwegs-Halten beim Winterbauer und Kaiserkeller. Den Gottla-Berg fährt der Bus bergab und parkt dann am Ausgangspunkt am Festbüro an den Unteren Kellern.

Kommt der Bus in den nächsten Wochen bei den älteren Kellerbesuchern gut an, sei geplant, ab dem nächstem Jahr den Shuttle fest zu etablieren, so Klaus Backer. Angesprochen als Fahrgäste sind dabei in erster Linie ältere Personen, die nicht mehr ganz so mobil sind. Für Rollstühle und Kinderwagen, darauf weist Backer hin, ist in dem Bus kein Stauraum. Bis 10. Juli soll der Testbetrieb erst einmal laufen. Mit der heißen Annafest-Aufbauphase, wenn die ersten Holzbuden und Fahrgeschäfte bereits aufgebaut werden, endet der Shuttle-Verkehr vorerst.

Ganz wichtig sei, so Franz Streit, dass die Fahrgäste die Busgebühr passend bereit halten.

Rüstige Rentner gesucht

Zwar sei die Beförderung der nächsten Wochen gesichert, so Bürgermeister Franz Streit, trotzdem suche man aber zusätzlich „rüstige Rentner mit Buserfahrung und Personenbeförderungsschein“, die sich vorstellen könnten, auf 450-Euro-Basis die Kellergänger mit dem „Shuttle“ zu den Wirtschaften zu chauffieren. Interessierte können sich beim Ordnungsamt bei Sigrid Mauser, Telefon (0 91 91) 7 14-3 41 melden.

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