Neues von der Sportinsel

Forchheim ist bald in der Champions League der Skater

10.6.2021, 05:43 Uhr
Zentimeterarbeit: Im Skatepark geht es voran, noch Ende Juli soll die Anlage eröffnet werden.  

© Eduard Weigert, NNZ Zentimeterarbeit: Im Skatepark geht es voran, noch Ende Juli soll die Anlage eröffnet werden.  

Die Stadt wollte "was Gescheites", wie Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) betont. Denn die bisherige Anlage war doch ziemlich in die Jahre gekommen, 1996 war diese entstanden und längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Gleiches gilt für die Rampen, die im Stadtnorden standen und dem Umzug der SpVgg Jahn Forchheim zum Opfer fielen.

Nun hat die Kommune einiges Geld in die Hand genommen: 360.000 Euro wird der Skatepark auf der Sportinsel kosten, für den Norden ist für die Zukunft ein Konzept mit mobilen Gerätschaften geplant. Dass die Stadt die Spendierhosen anhatte, freute auch den "Baumeister" der Anlage. Denn Bernd Fröhner ist nicht nur Geschäftsführer der Firma "Populär Skateparks" aus Nürnberg, sondern auch Sportler mit Leib und Seele. Als Vizeweltmeister der artverwandten Sportart BMX hat er sein Hobby zum Beruf gemacht.

"Er weiß also, was er tut - und deshalb haben wir ihn beauftragt", so Uwe Kirschstein. Bernd Fröhner betont, dass der Park eine "Maßanfertigung" für das Areal in Forchheim sei, bei der die unterschiedlichen Höhenebenen ebenso berücksichtigt wurden wie der alte Baumbestand. 1000 Quadratmeter groß ist das Areal, auf dem er sich verwirklichen konnte. Und er befindet, dass Forchheim damit in der "Champions League der Skater" spielt. Eine Anlage auf diesem Niveau und mit dieser Vielfalt finde sich im Umkreis von rund 100 Kilometern kein zweites Mal.

Swimmingpool ohne Wasser

Ein Beispiel für den innovativen Charakter des Parks sei die "Bowl", eine Schüssel, die an einen Swimmingpool ohne Wasser erinnert, in dem alle möglichen Kunststücke zu finden sind. Wie alle anderen Rampen wird sie mit rotem Beton ausgegossen. Eine "Shaper-Kolonne" macht nichts anderes, als die künftigen Fahrflächen intensiv erst mit einem herkömmlichen Reibebrett, dann mit einer Magnesiumkelle und zuletzt mit einer Edelstahlkelle zu bearbeiten. Ganz glatt muss der Untergrund sein, damit Inlineskates und Skateboard perfekt rollen können. "Das muss die Qualität eines Industriefußbodens haben", versichert Fröhner.

Rot sind die Rampen, die restlichen Fahrflächen werden in grauem Beton gehalten. Ein Pavillon zum Unterstellen und ein Flutlicht runden den Park ab.

Seit Ende April sind "Populär" und seine Subunternehmer auf der Baustelle, für die erst einmal eine Zufahrt durch den Park gelegt werden musste, damit die Lkw mit den schweren Fertigteilen überhaupt zum Ziel gelangen konnten. Dafür, "dass die Wege noch eine Zeitlang nicht so ordentlich sind wie gewohnt", entschuldigt sich Herbert Fuchs, der Leiter des städtischen Gartenamts schon einmal vorab. Aber danach habe mal halt auch eine neue Attraktion auf der Sportinsel.

Eine ganz neue Attraktion für die Skater der Region ist die sogenannte Bowl, die hier gerade mit rotem Beton ausgegossen wird. Die Shaper-Kolonne macht die Fläche dann ultraglatt, damit die Rollen optimal laufen.  

Eine ganz neue Attraktion für die Skater der Region ist die sogenannte Bowl, die hier gerade mit rotem Beton ausgegossen wird. Die Shaper-Kolonne macht die Fläche dann ultraglatt, damit die Rollen optimal laufen.   © Holger Peter, NN

Noch schätzungsweise vier Wochen ist die Bau-Truppe beschäftigt, dann muss der Beton noch aushärten, ehe Ende Juli/Anfang August der Skatepark offiziell eingeweiht werden kann. Neben den vielen Individualsportlern dürfte sich auch der noch relativ junge Verein Rollsportfreunde Forchheim über die baldige Fertigstellung des Projekts freuen: "Dann haben wir den wohl geilsten Park in der Region. War ein jahrelanger Kampf der sich gelohnt hat", ist auf der Facebookseite des Vereins zu lesen.

Rollsportler durften mitplanen

Die Rollsportler waren in Workshops auch mitbeteiligt an den Plänen des Skateparks. OB Kirschstein ist froh, dass es in dieser Szene nun auch einen Ansprechpartner gibt: "Wir hoffen, dass die Mitglieder auch immer ein bisschen ein Auge darauf haben, dass ihre Anlage gut in Schuss bleibt. Da haben dann ja alle etwas davon."

Stolze Bauherren: Oberbürgermeister Uwe Kirschstein und der Leiter des Gartenbauamts, Herbert Fuchs.

Stolze Bauherren: Oberbürgermeister Uwe Kirschstein und der Leiter des Gartenbauamts, Herbert Fuchs. © Eduard Weigert, NNZ

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