Forchheim ist offen für Tiny-Houses

19.9.2020, 16:00 Uhr
Im Fichtelgebirge ist die erste Tiny-House-Siedlung Deutschland gegründet worden.

© André Ammer Im Fichtelgebirge ist die erste Tiny-House-Siedlung Deutschland gegründet worden.

Die angehenden Architekten sollen die Stadt unter die Lupe nehmen, auf die Suche nach geeigneten Plätzen gehen, wo einmal kleine Häuser, die sich Tiny-Houses nennen, stehen könnten.

Das Leben auf kleinem Raum spart nicht nur Bares, sondern ist auch ein Gewinn fürs ökologische Budget. Das sind jedenfalls die Argumente der Tiny-House-Bewegung. Die Idee für Forchheim ins Spiel gebracht hat die Grüne Stadtratsfraktion. 2017 ist im Fichtelgebirge die erste Tiny-House-Siedlung Deutschlands entstanden.

Zwischen Felsen und Lücken

"Die immer weiter steigenden Immobilienkosten und Baukosten, sowie die zunehmenden energetischen Anforderungen erschweren vielen Leuten den Traum vom Eigenheim", begründen die Grünen ihre Idee und sagen: "Die Grundidee der Tiny-House-Typologie ist, mit möglichst geringem finanziellen Aufwand auf einer kleinen Grundfläche ein vollwertiges Haus zu errichten." Gebäude, die weniger als 50 Quadratmeter Grundfläche aufweisen, definieren die Grünen als Tiny-House.

Der Einsatzort der Häuser ist vielfältig. Sie schaffen Wohnraum zwischen Felsen oder Gebäudelücken oder selbst auch auf Gewässern, heißt es im Antrag der Stadtratsfraktion.

Körber bezweifelt Nutzen

Nicht mit den Mini-Häusern anfreunden, konnte sich FDP-Stadtrat Sebastian Körber. Er bezweifelt einen ökologischen Nutzen der Häuser, "die wild in die Fläche hineingebaut werden könnten", sagt er im Gespräch mit den NN. Bezahlbarer Wohnraum sei mit Geschosswohnungsbau kostengünstiger zu erreichen, so Körber. Er stimmte deshalb gegen das Vorhaben.

Als Anreiz für die Machbarkeitsstudie schreibt die Stadt ein Preisgeld aus. Am Ende soll mit Beteiligung der Stadt ein städtebaulicher Entwurf stehen, der aufzeigen soll, wo sich die Mini-Häuser in Forchheim verwirklichen lassen.

Die ersten drei Plätze werden von der Stadt prämiert (1. Platz 2000 Euro, 2. Platz 1000 Euro, 3. Platz 500 Euro). Der Siegerentwurf könnte in einem nächsten Schritt von der Stadtverwaltung weiter verfolgt werden. Dafür haben sich die Stadträte in der jüngsten Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses mehrheitlich ausgesprochen.

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