Forchheim: Ja zum Kindergarten-Bau in der Karolingerstraße

30.10.2018, 06:00 Uhr
Forchheim: Ja zum Kindergarten-Bau in der Karolingerstraße

© Foto: Ulrich Graser

Wenn es um die jüngsten Forchheimerinnen und Forchheimer geht, dann sind die Diskussionen meist lange und meist auch emotional. So war es auch bei der Debatte um den Kindergartenneubau in der Karolingerstraße. Nach insgesamt 25 Wortmeldungen rang man sich zu einem zähen Beschluss durch: 24 Stadtratsmitglieder stimmten für den Umbau.

Bereits im Finanzausschuss Mitte Oktober war darum gerungen worden. Das Wohnhaus, das im Besitz der Vereinigten Pfründnerstiftungen ist, soll in eine Kindertagesstätte umgebaut werden. Doch die Nachbarn meldeten Bedenken, nicht nur wegen des Hol- und Bringverkehrs, an. "Wir können das nicht mehr ertragen", meinte damals Bernd Heberlein, der in nächster Nähe zur Kita Sattlertor wohnt.

Nach dem Umbau soll auch ein Aufzug fahren

Rund 1,2 Millionen Euro wird der Umbau des dreistöckigen Gebäudes kosten, ein Aufzug soll einen barrierefreien Zugang bis in die dritte Etage gewährleisten. Die staatliche Förderung liegt bei rund 90 Prozent.

Vor allem die Verkehrssituation in der ohnehin schmalen Karolingerstraße war vielen Räten ein Dorn im Auge: Arnd Feistel (FW) fand "den Standort und die Situation mit den Anwohnern fragwürdig", Heike Schade (FGL) schlug vor, "die Verkehrsführung ins Visier zu nehmen" und etwa die Straße zur Einbahnstraße mit einem Radweg auszuweisen. Holger Lehnard CSU-Stadtrat aus Burk, fühlte "den Westen abgehängt" und führte einmal mehr den "sehr sanierungsbedürftigen Kindergarten Burk" an. Der Bau in der Karolingerstraße sei "kein Ersatz für den Forchheimer Westen", entgegnete Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD). Auch für Burk werde man eine Lösung finden.

Kein Schnäppchen

Die Kosten mahnte Reinhold Otzelberger (SPD) an: "1,2 Millionen Euro für zwei Kindergarten-Gruppen sind kein Schnäppchen." Auch würde "ein Umbau immer unter dem Standard eines Neubaus" liegen, so Otzelberger, der "eine nachhaltige Lösung" forderte. Auch Manfred Mauser (FBF) und Franz Noffke (Rep) fanden die Kosten zu hoch.

Den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz könne die Stadt, so Oberbürgermeister Kirschstein, "nicht in Gänze erfüllen. Aber wir tun alles, was möglich ist". Denn, so der OB weiter, "zwischen der Geburt und dem Rechtsanspruch liegt nun mal wenig Zeit".

"Wir müssen mal anfangen", fand Ulrich Schürr (JB), "der Umbau ist ein wichtiger Baustein, um das Problem zu lösen". Josua Flierl (CSU) sprach sich für einen Kompromiss aus: "Ein Neubau wäre ideal, ist aber Fiktion", so der Stadtrat, man könne ja "nach einem Neubau schauen und parallel das Objekt nutzen" um schnell Plätze zur Verfügung zu stellen. Am Ende stimmten 24 Räte für einen Umbau. Baubeginn könnte 2020 sein, informierte Hochbauamts-Chefin Sigrun Wagner. "Schneller geht es leider nicht."

 

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