Abschied am HGF

Forchheim: "Kapitänin" Ingrid Käfferlein in den Ruhestand verabschiedet

28.7.2021, 18:00 Uhr
Forchheim:

© Berny Meyer

Alle waren sich einig: Ihre Offenheit für neue Projekte, ihr Engagement für den Einzelnen, ihre Energie, ihre wertschätzende Art und ihr respektvoller Umgang mit den Schülerinnen und Schülern - all diese Eigenschaften verbinden alle zehn Rednerinnen und Redner mit der scheidenden Schulleiterin, die in ihren letzten vier Dienstjahren das HGF auch noch durch die turbulente Zeit der Pandemie gebracht hat. "Sie hat durch ihre ruhige und nie aufdringliche Autorität das HGF wesentlich geprägt", sagte Harald Vorleuter, Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Oberfranken, bei der Feier in der Aula.

"Ein gut bestelltes Haus"

Er zeichnete kurz den beruflichen Werdegang nach, der Käfferlein insgesamt 19 Jahre an die katholische Maria-Ward-Schule in Bamberg, zuletzt als Schulleiterin, und schließlich 2017 zum zweiten Mal zurück ans HGF nach Forchheim führte. Käfferlein hinterlasse hier ihrem Nachfolger Bruno Kuntke (siehe Artikel oben) "ein gut bestelltes Haus". Vorleuter wünschte ihr einen Ruhestand "als ein ruhiges Weitergehen in der persönlichen Entwicklung" mit viel Zeit für ihre Hobbys Wandern, Reisen und Literatur. Schließlich überreichte er noch die "meist begehrte Urkunde" und wünschte - wie alle nachfolgenden Redner - für den Ruhestand "Gesundheit und alles erdenklich Gute".

Offen und konstruktiv

Landrat Hermann Ulm dankte als Vertreter des Sachaufwandsträger für Käfferleins Wirken, für ihre vielfältigen Impulse, für ihre offene, loyale und konstruktive Arbeit und nicht zuletzt auch für ihr Engagement, zusammen mit dem benachbarten Ehrenbürg-Gymnasium (EGF) eine offene Ganztagsschule zu etablieren, die - so war mehrfach zu hören - eine gefragte Einrichtung und voller Erfolg ist. Als Dank überreichte Ulm "a Körbla" mit regionalen Produkten.

Karlheinz Schoofs, Leiter des EGF, gestand: "Wir beide haben uns gleich gut verstanden." Nicht nur die Ganztagesschule habe man gemeinsam organisiert, viele Schulthemen besprochen und -Probleme gelöst - vor allem in der Pandemie sei man noch enger zusammengerückt.

Und dass beim "Rennen" um den neuen wirtschaftswissenschaftlichen Zweig 2020 das HGF als Sieger hervorgegangen sei, auch das, so Schoofs schmunzelnd, sehe man Käfferlein inzwischen nach. Wichtig sei, dass diese Schulform im Landkreis angeboten werde. "Möge der Zweig wachsen und gedeihen."

Joachim Zembsch, Vorsitzender der Direktorenvereinigung Oberfranken, verriet schließlich Käfferleins Lebensmotto: "Doppelt genäht hält besser." Neun Schulen habe sie kennenlernen dürfen, doch vor allem zwei Stationen hätten sie stark geprägt: Bamberg und Forchheim. "Du hast dich auf beiderlei Parkett glänzend bewegt", betonte er.

Immer die Ruhe bewahrt

Die Personalratsvorsitzende Martina Polster und Marion Schweinzer vom Schulleitungsteam verglichen Käfferlein mit einer Pilotin, einer erfahrenen Kapitänin, die viele Projekte zielstrebig verfolgt und selbst in der Pandemie und trotz aller Turbulenzen immer die Ruhe bewahrt habe. Sie sei immer konstruktiv, menschlich gewesen und habe stets ein offenes Ohr für alle Belange gehabt.

Auch Annabell Malz, SMV-Sprecherin, bescheinigte Käfferlein jene Eigenschaften. "Sie waren eine souveräne Pilotin und haben alles für die Schülerinnen und Schüler getan, damit wir gut ans Ziel kommen." Anette Dietrich und Corina Gallmetzer, Vertreterinnen der Eltern und des Förderkreises, lobten ebenfalls die von Vertrauen und Wertschätzung geprägte Zusammenarbeit mit der Schulleiterin, die "stets eine engagierte Unterstützerin unserer Projekte" gewesen sei.

"Vier ereignisreiche Jahre"

Am Ende schließlich bedankte sich Ingrid Käfferlein für all die vielen herzlichen und lobenden Worte und meinte ganz pragmatisch: "Mir ist heute erst bewusst geworden, dass ich die letzten vier Jahre ganz schön unter Beobachtung stand." Sie habe ihre Arbeit am HGF immer als gemeinsame Aufgabe von Schulleitung, Kollegium, Eltern und Schülerschaft verstanden. Sie habe hier vier "intensive, ereignisreiche und erfolgreiche Jahre verbracht und sie werde all die Menschen, die sie lieb gewonnen habe, vermissen. Dennoch, auch das versprach sie, werde sie auch ihren Ruhestand genießen, in dem sie nun mehr Zeit für Familie und Enkel und ihre Hobbys habe. Der Festakt wurde musikalisch umrahmt vom Herder-Orchester, Schülern und Lehrkräften.

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