Forchheim: Neuer Standort für Knorr-Kreuz in Reuth

13.1.2020, 12:00 Uhr
Forchheim: Neuer Standort für Knorr-Kreuz in Reuth

© Foto: Heidi Amon

Aufgrund von Eigentumsveränderungen kam es zu einem Standortwechsel. Doch das über vier Meter hohe Kreuz mit dem kunstvollen Kupferblechdach und dem Korpus Christi fand wieder eine Heimat in der Ortsmitte. Nur wenige Meter unterhalb des Pfarrsaals von St. Johannes der Täufer in der Georg-Büttel-Strasse.

Bei der Fronleichnamsprozession wird dort jedes Jahr die vierte Station aufgebaut. Das Kreuz steht jetzt auf Stadtgrund, bleibt aber weiterhin im Besitz der Familie Knorr.

1913 errichtet

Doch jedes Kreuz hat für seine Errichtung seine eigene Geschichte. Auch das Knorr'sche Wegekreuz, zu dem der Reuther Franz Schuster eine Chronik zusammengestellt hat. Gemeinsam mit dem ehemaligen Reuther Seelsorger und jetzigen Ruhestandspfarrer Josef Brandl (SDB) hatte er hierfür Nachforschungen angestellt. So ließ die seinerzeit 74 Jahre alte Bauerswitwe Margarete Knorr (geboren 1845) sechs Jahre vor ihrem Tode im Jahre 1913 ein Dorfkreuz errichten, das auf ihrem Anwesen aufgestellt und von dem damaligen Ortspfarrer Johann Höfner im gleichen Jahr geweiht wurde.

Doch was die Witwe Knorr dazu bewog, dieses imposante Kreuz zu stiften, ist bis heute nicht bekannt. Auch Erkundigungen bei ihrer 94-jährigen Enkelin Cilli Schmitt aus Weingarts blieben ergebnislos. Aller Wahrscheinlichkeit nach war ein Gelübde der Anlass für die Aufstellung des Wegekreuzes.

Mehrmals restauriert

Ob an dieser Stelle bereits ein Kreuz stand konnte Cilli Schmitt nicht bestätigen. Jedoch soll an diesem Platz alljährlich bei der Fronleichnamsprozession ein Altar aufgestellt worden sein.

Nach Schusters Recherchen wäre anzunehmen, dass dort bereits ein Kreuz stand. Auch haben Befragungen ergeben, dass der Schreiner Nikolaus Roth aus Gosberg das Dorfkreuz der Witwe Knorr wohl angefertigt haben könnte. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde das Kreuz einige Male renoviert. 1974 durch Pfarrer i.R. Johann Gerlich, der mit Ortspfarrer Georg Büttel auch die Einweihung vornahm.

Einige Nachbesserungen wurden 2017 vorgenommen, nur wenige Wochen vor dem Tod von Hans Knorr, der im Alter von 64 Jahren verstarb. Der Standortwechsel war eine von Stadtrat Thomas Schuster und der Familie Knorr/Turtschin initiierte Gemeinschaftsarbeit.

Mit dem Kranwagen

Im September wurde das Kreuz von den Mitarbeitern der Firma Schuster mit einem Kranwagen von seinem bisherigen Platz entfernt und auf dem Schuster-Betriebsgelände zwischengelagert. Uli Hellmann erledigte die Erdarbeiten und Markus Turtschin sorgte für eine neue Verankerung. Alsdann konnte das Wegekreuz bereits im November neu gesetzt werden. Unterstützt und beteiligt an den anfallenden Kosten dieses Projekts hat sich vor allem auch die Reuther Urbani-Bruderschaft, der der Eigentümer Hans Knorr als langjähriges Mitglied eng verbunden war, jedoch am Tag seiner Ernennung zum Ehrenmitglied überraschend gestorben ist.

Kürzlich wurde das Kreuz der Familie Knorr nun geweiht. Der gebürtige Reuther Salesianerpater Stefan Stöhr und Ruhestandspfarrer Josef Brandl (SDB) segneten das blumengeschmückte Knorr-Kreuz nach einem Festgottesdienst und der Männerchor "Eintracht Reuth" sang.

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