Forchheim: Offene Ganztagsschule für HGF und EGF kommt

18.5.2018, 06:00 Uhr
Der gesamte erste Stock des B-Baus am HGF wird ab September zur offenen Ganztagsschule.

© Roland-Gilbert Huber-Altjohann Der gesamte erste Stock des B-Baus am HGF wird ab September zur offenen Ganztagsschule.

Die HGF-Direktorin lässt keinen Zweifel daran aufkommen, wie wichtig ihr es ist, vollendete Tatsachen zu schaffen. Schon gar nicht vor den Mitgliedern des Kreis-Bau- und Verkehrsausschusses. Immerhin braucht das Projekt offene Ganztagsschule (OGS) am Herder- und Ehrenbürg-Gymnasium den politischen Segnen der Kreisräte – weil der Landkreis als Sachaufwandsträger für beide Schulen zuständig ist.

Ein Jahr lang leitet Käfferlein inzwischen das HGF. Und schon damals, bei ihrem „Antrittsgespräch“ mit den NN, wurde klar, dass die neue, tatkräftige Direktorin viel vor hat. Ganz oben auf ihrer Agenda: eine OGS für die Schüler schaffen. „Wir kommen beide von Schulen, bei denen es eine OGS gab und waren damit sehr zufrieden“, sagt Käfferleins Kollege Karlheinz Schoofs, Direktor des Ehrenbürg-Gymnasiums. Die Schulleiter sehen eine "gesellschaftliche Notwendigkeit", Eltern, insbesondere mit Kindern in der Unterstufe, die Möglichkeit einer offenen Ganztagsbetreuung anzubieten.

Schon 84 Anmeldungen

Starten soll die OGS ab dem Schuljahr 2018/19 im ersten Stock des B-Baus am Herder-Gymnasium. Wegen der EGF-Generalsanierung wurden dort in den letzten vier Jahren bis zu 150 Ehrenbürg-Schüler unterrichtet. „Die können jetzt wieder zurück, denn die Sanierung bei uns ist fast fertig“, so Schoofs.

Freigewordene Kapazitäten also, in denen nun die offene Ganztagsschule entstehen soll. Gruppen- und Ruheräume, eine Lernwerkstatt, eine Mensa, ein Büro – Platz gibt es genug. Und die Nachfrage für das OGS-Angebot ist hoch: Laut Schoofs habe man schon 84 Anmeldungen. Die Betreuung der Schülerinnen und Schüler übernehme ein externer Träger, die Akademie für Ganztagspädagogik aus Hiltpoltstein.

Schließlich übergibt der EGF-Chef an Ingrid Käfferlein, die den Kreisräten mit großem Enthusiasmus Konzepte für die  Gestaltung der OGS-Räumlichkeiten präsentiert. „Einfach ein paar Spielereien, die wir zusammen mit einem Architekten-Büro erstellt haben“, sagt die HGF-Leiterin. So sollen die Wände im Flur des ersten B-Bau-Stocks einen modernen Anstrich erhalten (bunt bis anthrazit) und neues Mobiliar muss angeschafft werden (von schicken Sitzwürfeln bis zu trendigen Deckenleuchten im Glühbirnen-Design). Dazu gesellt sich Spiel-, Freizeit- und Projektmaterial.

„Klar wird das alles was kosten, aber es hält sich absolut im Rahmen“, erklärt Käfferlein. Ihr zufolge seien größere Bau-Maßnahmen nicht vonnöten, das Gebäudeinnere wäre in tadellosem Zustand – ob Toiletten, Fußböden oder die Türrahmen aus Marmor.

„Wir möchten im September in die fertigen Räume ziehen“, beendet sie ihren Vortrag selbstbewusst – und erhält gleich einen ersten Dämpfer von Kreiskämmerin Carmen Stumpf: „Wir haben dafür Haushaltsmittel eingeplant, aber noch keinen freigegebenen Haushalt.“ Zudem liege ihr noch kein entsprechender Antrag vor, sagt Stumpf mit Blick auf Käfferlein und Schoofs.

Und dann ist es Stefan Götz vom Kreis-Bauamt, der „auf die Euphorie-Bremse drücken muss“. Er sei ja immer der „große Spielverderber“, meint er lächelnd, „auch wenn Frau Käfferlein sehr viel Dynamik und neue Ideen ins HGF bringt“. Laut Götz braucht es  vor allem ein neues Brandschutzkonzept im B-Bau – und auf längere Sicht sei eine Generalsanierung des altehrwürdigen Gebäudes unausweichlich. „Die OGS kann deswegen zwar trotzdem im September starten, aber eben nicht als abgeschlossenes Projekt – sondern als Provisorium.“

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