Forchheimer mischen beim Sumo-Ringen mit

4.4.2019, 12:22 Uhr
Forchheimer mischen beim Sumo-Ringen mit

© Foto: AC Bavaria

Maximilian Brandmayer ist einer der schweren Jungs, der in der Gewichtsklasse bis 130 kg für den Fast-Landesligisten (wir berichteten) AC Bavaria auf der Ringermatte schon so manchen Glanzpunkt gesetzt hat. "Ich war auf der Suche nach einer Trainingsform, bei der ich meinen Stand verbessern kann", erklärt Brandmayer, wie er vor fast einem Jahr durch Zufall auf die Disziplin des Sumo-Ringens stieß. "Ich habe mich mit meinem Mannschaftskollegen Darius Mayek ausgetauscht und angefangen größere Turniere zu verfolgen. Ich war beeindruckt, wie schnell die Bewegungen waren und dann haben wir es selbst probiert."

So weit wie möglich brachten sie sich die Techniken selbst bei, holten sich dazu Tipps bei der ehemaligen Judo-Olympiateilnehmerin Sandra Köppen-Zuckschwerdt, die Sumo-Weltmeisterin wurde und als Bundestrainerin fungiert. Sie führte die Frauen des Deutschen Sumo-Bund in die internationale Spitzenklasse einer Sportart, die bislang nur über Turniere und vor allem im Mutterland Japan Beachtung findet.

Masse gegen Raffinesse

Die Regeln auf der Matte sind dagegen simpel. Wer aus dem Kreis mit einem Durchmesser von 4,55 Meter tritt oder zuerst mit einem anderen Körperteil außer der Füße den Boden berührt, hat verloren. "Wenn ich meinen Gegner nicht sauber werfe, kann es mich erwischen", weiß Brandmayer. Freilich kommen die physikalischen Eigenschaften von Masse und Gewicht einem wie ihm entgegen. "Der Vorteil ist nicht wegzudiskutieren. Es gibt aber mittlerweile auf internationaler Ebene verschiedene Gewichtsklassen, die ein Aufeinandertreffen interessanter machen. Mit einer raffinierten Technik lässt sich außerdem viel ausgleichen."

Praktische Erfahrung sammelten Brandmayer und weitere Mitstreiter jüngst bei einem Wettkampf in Estland und demonstrierten ihre Fähigkeiten auch bei der Deutschen Meisterschaft in Brandenburg an der Havel eindrucksvoll. Ohne das eine vorige Qualifikation nötig gewesen wäre, sicherten sich David Held (bis 70 kg) den Titel, Darius Mayek (bis 100 kg) sowie Gast-Ringer Maximilian Gerneth (bis 86 kg) zweite Plätze. Andreas Hoffmann (bis 100 kg) garnierte seinen dritten Rang noch mit derselben Platzierung in der offenen Gewichtsklasse. Maximilian Brandmayer schwitzte zunächst erheblich, um 4 kg loszuwerden und so die Gewichtsgrenze bis 115 kg zu erreichen. Er belohnte sich mit Platz 2 und unterlag im Finale der offenen Wertung nur knapp.

An Ostern reist die Delegation für Deutschland zur Europameisterschaft nach Tallin, Estland.

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