Forchheimer sammelte Erfahrung bei Padel-WM

17.10.2018, 14:01 Uhr
Für Harald Payrleitner und seine Österreicher waren die meisten Gegner bei der Padel-WM in Spanien eine Hausnummer zu groß.

© Foto: Team Austria Für Harald Payrleitner und seine Österreicher waren die meisten Gegner bei der Padel-WM in Spanien eine Hausnummer zu groß.

Auf der Terrasse eines mondänen Landsitzes gestalteten die Veranstalter eine olympische Eröffnungszeremonie im Miniaturformat. Mit ihren jeweiligen Landesflaggen liefen die Delegationen einzeln ein, in Hemd und Trachtenhose ging Harald Payrleitner für Austria voran.

Der 43-Jährige schwärmt nach dem Turnier: "Ich freue mich, diese Erfahrung gemacht zu haben. Sie hat mein Leben bereichert. Es war ein tolles Fest und Werbung für diesen grandiosen Sport, den in Deutschland immer noch zu wenige kennen." Padel wird — nur im Doppel – nach bekannter Tennis-Zählweise auf hartem Untergrund in einem Käfig gespielt und enthält aufgrund der Rundum-Bande Elemente aus dem Squash. Der kurze Kunststoffschläger, ein weicher Ball und ein 90 Zentimeter niedriges Netz verlangen mehr Präzision denn Wucht beim Ballwechsel.

Spanien konnte aus 3000 Bewerbern wählen

Sportlich erwies sich die Konkurrenz unter anderem aus Südamerika (Chile, Uruguay) indes als unbezwingbare Hürde für die kleine zwölfköpfige Mannschaft Österreichs, die sich mangels Weiblichkeit auf den männlichen Wettbewerb beschränken musste. Paarungen aus fünf Altersklassen traten gegeneinander an, um das Ergebnis im Nationenvergleich zu ermitteln. Wo es nötig war, durften Akteure wie Payrleitner in jüngeren Altersklassen als der eigenen aushelfen. "Die Unterschiede waren schon gewaltig. Spanien konnte aus 3000 Bewerbern seine besten aussuchen."

Immerhin gelang dem Forchheimer an der Seite des Austro-Argentiniers Gustavo Schödelbauer bei der dritten Niederlage in der Gruppenphase mit dem Erreichen des dritten Satzes ein Achtungserfolg gegen Finnland. In der Trostrunde feierte Payrleitner mit seinem Partner gar einen Sieg, konnte aber die knappe 2:3-Niederlage gegen Norwegen nicht verhindern. Kaum ertragreicher verliefen die drei zusätzlichen Einsätze in der offenen Kategorie ohne Altersbeschränkung. Im regulären Feld der 16 Mannschaften blieb Rang 15, weil die US-Amerikaner der Veranstaltung kurzfristig fernblieben. Deutschland stellte 40 Teilnehmer und schlug sich als Zwölfter achtbar.

Im Finale standen sich erwartungsgemäß das siegreiche Spanien und Argentinien im Prestigeduell gegenüber. "Das ist einfach eine ganz andere Liga", staunt der Franke über die Klasse in den traditionsreichen Padel-Ländern. Während es auf der internationalen Padel-Tour inzwischen nicht unerhebliche Preisgelder zu gewinnen gibt, behindert in Deutschland das konkurrierende Verhältnis zweier Verbände die Entwicklung. Tennislehrer Harald Payrleitner würde sich über mehr Zuspruch freuen. Mit dem WM-Auftritt als Flaggenträger unterstrich er seine Botschafter-Rolle.

Keine Kommentare