Forchheimer Senioren steigen auf die Barrikaden

17.4.2019, 09:54 Uhr
Forchheimer Senioren steigen auf die Barrikaden

© RALF RÖDEL

 Wie berichtet sprach sich das Gremium mehrheitlich gegen den Antrag aus und will vor der endgültigen Entscheidung noch in den Fraktionen darüber beraten. Der Vorsitzende des Seniorenbeirates ist Klaus Thormann, einst selbst Stadtrat für die SPD-Fraktion. Nun schrieb er den Fraktionen einen längeren Brief, in dem er noch einmal eindringlich für den Antrag wirbt.

Thormann hält den Stadträten zugute, dass es "offensichtliche Missverständnisse bzw. auch Unverständnis zum Thema Mehrgenerationenpark im alten Krankenhausgarten" gegeben habe. Noch im Mai 2018 sei die Idee aber im Rahmen der Diskussion um die Landesgartenschau "auf positive Resonanz gestoßen", schreibt Thormann. Allerdings wurde damals im Haupt-, Personal- und Kulturausschuss debattiert.

Klaus Thormann bemüht das vom Stadtrat "einmütig" verabschiedete seniorenpolitische Gesamtkonzept und dessen Leitlinien. Darin sind "die Notwendigkeit einer altersgerechten Infrastruktur sowohl für die Stadt als auch für die Stadtteile" beschrieben. Unter anderem werde dabei auch ein Mehrgenerationenpark befürwortet. Die Argumente: Es handle sich um eine "Anlage für die ganze Familie, besonders aber auch für ältere Menschen und ihre Enkel", um einen "zukunftsweisenden Beitrag mit Blick auf den demografischen Wandel, einen integrativen Mittelpunkt", er steigere die Attraktivität des Quartiers und der ganzen Kommune, reagiere "auf die aktuellen und künftigen Bedürfnisse der Gesellschaft", verbessere die Aufenthaltsqualität innerhalb des Quartiers und sei ein Beitrag zur Gesunderhaltung der Gesellschaft.

"Konzepte, keine Pläne"

Die den Sitzungsvorlagen beigefügten Abbildungen, von einigen Stadträten als willkürliches Sammelsurium "aus dem Internet" qualifiziert, sind laut Thormann "Konzepte und keine fertigen Pläne". Sie sollten lediglich "illustrieren, was eine derartige Anlage beinhalten und wie diese in das Gelände eingebettet sein könnte". Die Umsetzung werde mit den Fachreferaten besprochen.

Der Standort Krankenhausgarten erscheine deshalb geeignet, weil er unmittelbarer Bestandteil des Quartiers sei, ein eingefriedetes Areal, durch die Mitnutzung der Scheune, Krottental 13, biete er die notwendige Infrastruktur, das Gelände sei innenstadtnah und zentral gelegen, besonders die Nähe zum Katharinenspital sei von Vorteil.

Alle Geräte und Einrichtungen würden in Hinblick auf Funktions- und Vandalensicherheit ausgewählt. Der Krankenhausgarten, schreibt der Seniorenbeirat weiter, soll durch diese Maßnahme eine Aufwertung erfahren und sinnvoll nutzbar gemacht werden.

Auch für den Sinnespfad und den Bewegungsparcours führt Thormann noch zahlreiche Argumente ins Feld. Nicht zuletzt würden die Einrichtungen im Förderprogramm "Soziale Integration im Quartier" mit 90 Prozent gefördert. Obertrubach und Ebermannstadt hätten bereits "ähnliche, gut genutzte Anlagen, wenn auch im kleineren Umfang", angelegt.

Die Zustimmung zu den Anlagen, heißt es am Schluss, sei "auch im Sinne einer fortschrittlichen Entwicklung der Stadt" zu sehen.

ULRICH GRASER

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