Forchheimer THW ist mit 220 PS auf dem Wasser unterwegs

23.1.2021, 07:47 Uhr
Forchheimer THW ist mit 220 PS auf dem Wasser unterwegs

© Foto: Julian Hörndlein

"Das Mehrzweckboot ist auf dem neuesten Stand der Technik", sagt Stefan Träg, Gruppenführer der Fachgruppe Wassergefahren beim THW Forchheim. Mit an Bord: Sonar, moderne Funksysteme, Beleuchtung und eine Vorrichtung zum Anschluss einer Tragkraftspritze für Löscharbeiten. Hinzu kommt eine Standheizung, die die Rettungskräfte im Einsatz unterstützt. "Unsere Einsatzkräfte, die Feuerwehrler, Taucher oder Personen im Wasser werden im Einsatz nass. Mit der Standheizung können wir gewährleisten, dass sie sich aufwärmen können", so Träg.

Für Taucher optimiert

Das Boot ist besonders für Taucher optimiert, die über eine Leiter leichter aus dem Wasser kommen. Ein Radarreflektor sorgt für stärkere Sichtbarkeit des Bootes für andere Binnenschiffe auf dem Kanal. "Das hilft uns bei der Sicherheit unheimlich weiter", meint der THWler.

Forchheimer THW ist mit 220 PS auf dem Wasser unterwegs

© Foto: Julian Hörndlein

Die Anschaffung des Bootes erfolgte über das Sonderinvestitionsprogramm Katastrophenschutz des Freistaates, der sich mit 70.000 Euro an den Kosten beteiligt hat. Den restlichen Anschaffungspreis hat der Landkreis übernommen. Für den Landkreis ist das Boot Teil des Entwicklungskonzeptes für den Brand- und Katastrophenschutz 2016 bis 2020.

Nach dem Beschluss im Kreisausschuss und der Durchführung des Ausschreibungsverfahrens wurde der Auftrag für das Boot Ende 2019 erteilt. Anschließend wurde es bei einem Unternehmen am Bodensee gebaut und Mitte Dezember 2020 nach Einweisung durch den Hersteller nach Forchheim überführt. Um die Zugehörigkeit zum Landkreis kenntlich zu machen, trägt es – wie auch schon die Notstromaggregate und die Löschwasserpumpe des THW – die Farben Weiß, Rot und Blau. "Da sind wir sehr dankbar für die Unterstützung", sagt Träg.

Tests gemeinsam mit Wehren

Die Anschaffung des Mehrzweckbootes fällt für das THW in keine einfache Zeit. Auch sie sind von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie betroffen und können deshalb nur sehr eingeschränkt die Einweisung der 20 Bootsführer in die Technik des neuen Bootes durchführen. Neun Bootsführer haben die Einweisung durch Stefan Träg bereits erhalten. "Die Bootsklasse ist auch für uns neu", erklärt er. Aufgrund der höheren Leistung des Bootes sei es wichtig, sich gut auf dem teilweise engen Kanal auszukennen. Sollte es die Corona-Lage in Zukunft wieder zulassen, sind gemeinsame Tests mit den Feuerwehren geplant. Die Ölwehr ist im Landkreis aufgeteilt: Das THW baut die Ölsperre und grenzt ein, die Feuerwehr Hausen ist für die Aufnahme und Separation des aufgenommenen Schadstoffes zuständig.

Mit der Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken erschwert sich die Arbeit des THW. "Unter Belastung wird’s anstrengend", ist sich Träg sicher. Auch die Taufe des neuen Bootes muss wegen Corona noch warten. "Wir hoffen, dass sich die Situation entspannt."


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