Forchheims Ladenszene: "Stadtkind" eröffnet neu, andere schließen oder ziehen um

9.11.2020, 19:30 Uhr
Wo früher im "s’blaue Stäffala" Bücher über den Ladentisch gingen, soll nun bald Kinderkleidung verkauft werden: "Stadtkind" heißt das neue Geschäft. 

© Edgar Pfrogner Wo früher im "s’blaue Stäffala" Bücher über den Ladentisch gingen, soll nun bald Kinderkleidung verkauft werden: "Stadtkind" heißt das neue Geschäft. 

Luftballons in den Schaufenstern deuten es schon an: Es tut sich was in der Forchheimer Innenstadt. In der Wiesentstraße 9 wird ein neues Geschäft eröffnen: „Stadtkind“ heißt es.

Früher war hier einmal das „s’blaue Stäffala“ von Heike und Manfred Schade beheimatet. Die Buchhandlung ist im März 2019 umgezogen, nur ein paar Häuser weiter in die Wiesentstraße 1. Hinter dem „Stadtkind“ steht Inhaberin Sabrina Heffler, die eine Lücke in der Forchheimer Ladenszene gesehen hat. Sie will Kinderkleidung bis Größe 164, ausgewählte Accessoires, Spiele und Zubehör für Babys und Kleinkinder bieten.

„Ehrlich gesagt habe ich mich getraut, meinen Laden zu eröffnen, nachdem der C&A geschlossen hat. Ich finde, ein Geschäft für Kinderkleidung fehlt eindeutig in Forchheim“, sagt sie.

Skandinavischer Stil

Der „Concept Store“ hat eine Verkaufsfläche von 100 Quadratmetern. Und besagtes Konzept beschreibt Sabrina Heffler wie folgt: „Ich will Kinderkleidung bieten, die viele Eltern anspricht und die vor allem bezahlbar ist. Bei mir soll man die drei Leggins finden können, die man für den Kindergarten einfach braucht.“

Die Kleidung ist aus Baumwolle, einiges im skandinavischen Stil gehalten. „Aber auch ein paar ausgefallene Labels habe ich im Sortiment, was Farben und Muster betrifft“, sagt Heffler. Auch eine Naturmarke für kleinere Kinder ist dabei.

Die gelernte Bürokauffrau, Mutter von vier Kindern und gebürtige Nürnbergerin, lebt seit nunmehr zwölf Jahren in Forchheim. Den Traum vom eigenen Laden hatte sie schon länger. „Auch wenn die Situation mit Corona nicht einfach ist, habe ich gedacht, worauf soll ich warten?“, so Heffler.

Bei ihrer Ladensuche in Forchheim war ihr wichtig, dass die Räumlichkeiten hell sind und viele Schaufenster haben. „Als ich diesen Laden gesehen habe, wusste ich sofort, dass ich genau hier eröffnen will.“ Am Samstag, 5. Dezember, soll es soweit sein und das „Stadtkind“ kann an den Start gehen.

Im Uhren- und Schmuckgeschäft „Trend & Zeit by Bauer“ in der Sattlertorstraße 16 läuft derweil aktuell der Räumungsverkauf. Das Ehepaar Bauer wird aber mit der „Goldgrube“ im eigenen Haus in Ebermannstadt, Forchheimer Straße 23, weiterhin im Landkreis vertreten bleiben.

Im „Lederwaren Dorsch“ am Paradeplatz ist ebenso der Ausverkauf im Gange, das Geschäft wird in den Forchheimer Süden umziehen. Der Laden wird dann in der Boschstraße 6 hinter dem Aldi zu finden sein. Statt Anfang Dezember wird der geplante Umzug aber voraussichtlich erst im Januar erfolgen: „Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mitarbeiter der Ladenbaufirma sind in Quarantäne“, erzählt Axel Dorsch. Er hofft, dass sich die aktuelle Lage der Corona-Pandemie nicht verschlimmert. Denn: „Ein Drittel unseres Umsatzes macht Reisegepäck aus und das braucht im Moment kein Mensch.“

Der neue Laden wird doppelt so groß sein und ein erweitertes Sortiment bieten, auch Schmuck. „Die Kunden können direkt vor dem Geschäft parken und wir können unser Angebot deutlich vergrößern“, sagt Dorsch.


Seine Erfahrung: „Samstagnachmittags ist die Innenstadt wie ausgestorben, im Süden dagegen steppt der Bär.“ Er stellt auch neue Mitarbeitende ein, denn das Personal wird wie die Fläche im neuen Laden verdoppelt.

Mit dem neuen Standort erhält das Geschäft auch gleich einen neuen Namen: „Axel Dorsch – Koffer, Taschen & Co“. „Viele Veganer trauen sich gar nicht in einen Laden mit dem Titel Lederwaren. Im Unterschied zu früher, als das üblich war, haben wir aber kaum noch Lederwaren, der Großteil ist aus Synthetik“, erzählt Dorsch.

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