Forchheims OB will für Burk weniger Raser und mehr Busse

7.11.2019, 05:54 Uhr
Forchheims OB will für Burk weniger Raser und mehr Busse

© Foto: Berny Meyer

Für Burk brechen neue Zeiten an, zumindest in puncto Verkehr. Das hat Forchheims Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) bei der Bürgerversammlung im Sportheim des 1. FC Burk angekündigt. Darunter sind Themen, die den Burkern schon seit Jahren unter den Nägeln brennen. Die Ankündigungen haben die Bürger mit Applaus begrüßt. Was sich im Detail ändert:

Raser am Ortseingang: Ein schon lange leidiges Thema für die Burker sind Autofahrer, die zu schnell stadteinwärts oder auswärts fahren. Anwohner im neuen Baugebiet "Am Dorfäcker" hatte das veranlasst, selbst Schilder mit Geschwindigkeitsbegrenzungen aufzustellen.

In der Zwischenzeit ist die Stadt aktiv geworden und hat mit einer mobilen Geschwindigkeitsanzeige gemessen, wie schnell die Verkehrsteilnehmer unterwegs sind. Ergebnis laut Oberbürgermeister Kirschstein: "85 Prozent der Verkehrsteilnehmer fahren nicht schneller als 56 Stundenkilometer. Eine Raserei lässt sich also nicht belegen."

In der Spitze 95 Stundenkilometer

Der OB spricht von einzelnen Spitzen. Darunter ein Spitzenreiter, der um vier Uhr nachts stadteinwärts mit 95 Stundenkilometern unterwegs gewesen sei. 48 Stunden lang habe die Stadt gemessen. Im Schnitt durchfuhren 600 Fahrzeuge in der Stunde die Messstelle.

Weil die Stadt mit ihren drei mobilen Anzeigetafeln nicht überall gleichzeitig im Einsatz sein kann, kommt der OB dem Wunsch der Anlieger nach festen Geschwindigkeitsanzeigen nach. Installiert im nächsten Jahr, sollen sie die Autofahrer auf zu hohe Geschwindigkeiten hinweisen. Kirschstein ist davon überzeugt, dass das einen Effekt haben werde.

Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer senken

30 Stundenkilometer in Burk: Erleichtert nahmen die Burker zur Kenntnis, dass die Stadt auf der Burker Straße zwischen Kriegerdenkmal und Höhe Kirchenstraße die Geschwindigkeit von derzeit 50 auf 30 Stundenkilometer begrenzen will. Wann genau, ist noch offen. Eine Forderung, für die sich der Burker CSU-Stadtrat Holger Lehnard schon länger einsetzt.

Die neue Regelung soll Passanten, darunter vor allem auch Schülern der nahegelegenen Grundschule, mehr Sicherheit geben. Problem bisher: "Der Gehweg entlang dieses Abschnittes ist schmal und faktisch nicht mehr vorhanden", so der OB. Auch um zwei Kanaldeckel in diesem Abschnitt will sich Kirschstein kümmern. Ein Anwohner hatte darum gebeten, die Höhe der Deckel auf das Straßenniveau anzuheben. Fahren Fahrzeuge über die Stelle, erzeuge das Lärm.

Besseres Busnetz: Burker Gebiete, die bisher nicht von Bussen angefahren werden, könnten in den nächsten Jahren an das Busnetz der Stadt Forchheim angeschlossen werden. Das stellt Kirschstein jedenfalls in Aussicht. Er reagiert damit auf die Anfrage einer Bürgerin, die sich für den Einsatz von Kleinbussen in Burk ausspricht.

Mit beengten Straßenverhältnissen in Burk zurechtkommen

"Mein Ziel ist es, dass wir mit kleinen Bussen auch woanders entlangfahren können und so Gebiete erschließen, die bisher mit großen Linienbussen nicht bedient werden können", sagt Kirschstein. Kleinere Busse haben den Vorteil, dass sie wendiger sind und so auch mit beengten Straßenverhältnissen in Burker Wohngebieten zurechtkommen.

Kleine Busse in den Nebenverkehrszeiten dort fahren zu lassen, wo in den Hauptverkehrszeiten große Linienbusse den Schüler- und Pendlerverkehr bedienen, sei keine wirtschaftliche Lösung, so Kirschstein über die Idee der Bürgerin. Die Busunternehmen müssten in diesem Fall für eine Linie zwei unterschiedliche Fahrzeuge bereithalten.

Zuständig für den Busverkehr im Stadtgebiet ist, wie für alle anderen Gemeinden auch, der Landkreis. Er schreibt die Verträge mit Busunternehmen meist für mehrere Jahre aus. Der OB will die Belange Burks dort vorbringen. Kirschstein: "Wenn das Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr stimmt, wird auch die Nachfrage steigen."

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