Fränkische-Schweiz-Marathon: Streckenrekorde fallen

1.9.2013, 18:25 Uhr
Start am Forchheimer Paradeplatz: Die Skater setzen sich in Bewegung.

© Mark Johnston Start am Forchheimer Paradeplatz: Die Skater setzen sich in Bewegung.

So mancher Top-Athlet entschließt sich erst in allerletzter Minute für einen Start, darauf verwies Renn-Organisator Michael Cipura wenige Tage vor der Veranstaltung. Und er sollte Recht behalten. Der Ungar Tamas Nagy meldete am Samstag, als rund 200 Sportler an den Schülerläufen und dem Zehntelmarathon in Ebermannstadt teilnahmen, und sorgte dann am Sonntag bei seinem Sieg über die Marathondistanz von 42,2 Kilometer bei den Männern für einen Paukenschlag.

Mit der Fabelzeit von 2:26:45 Stunden verwies er den ebenfalls kurzfristig angereisten Äthiopier Ashenafi Etkolo sowie den fünffachen Titelgewinner Marek Wasilweski aus Polen auf die Plätze und knackte den Streckenrekord von Wasilewski aus dem Jahr 2003 (2:27:59).

Die rund 30.000 Zuschauer an der Strecke, die von Forchheim über Ebermannstadt zur Wende nach Sachsenmühle und zurück nach Ebermannstadt führte, sahen ein schnelles Rennen. Das Siegertrio blieb geschlossen unter der von Organisator Cipura prognostizierten Siegerzeit von 2:35 Stunden.

Auch die Frauen lieferten bei angenehmen 18 Grad Celsius und bewölktem Himmel einen packenden Wettkampf, bei dem Vorjahressiegerin Bärbel Hempel entthront wurde. Drei Stunden und neun Sekunden benötigte die erstplatzierte Kerstin Steg vom LAC Quelle Fürth: „Diesen Lauf widme ich meinen Papa, der letztes Jahr leider verstorben ist. Jetzt möchte ich bei den Deutschen Marathonmeisterschaften in München eine gute Platzierung erreichen.“

Mit Spitzengeschwindigkeiten von 30 Kilometern pro Stunde flogen zuvor die schnellsten Inlineskater über den Asphalt. Nicht zu bremsen war einmal mehr Katja Ulbrich aus Bayreuth, die zum neunten Mal triumphierte. Ebenfalls seinen Titel verteidigen konnte Stefan Rumpus bei den Männern.

Noch schneller waren die Handbiker unterwegs, bei denen die schweizerische Weltjahresbeste Silke Pan in 1:15:42 einen neuen Streckenrekord aufstellte. Neue Bestzeiten lieferten auch Coloe Matthew über die 16-km-Distanz und das Duo Sebastian Reinwand/Katib Joseph im Team-Marathon. Doch der Marathon definiert sich nicht über die Leistungen seiner Spitzenathleten.

„Wir sind ein Volkslauf, der in den autofreien Sonntag eingebunden ist. Die Menschen sollen ihn als Ausflugstag durch unsere schöne Heimat nutzen“, findet Landrat Reinhard Glauber, dessen Behörde das Großereignis mit Hilfe zahlreicher Sportvereine ausrichtet.

Etwa 450 Ehrenamtliche, von der Feuerwehr über den Sanitätsdienst bis zum Physiotherapeuten, der im Ziel Massagen anbot, trugen zum Gelingen der Veranstaltung bei. „24 Personen wurden medizinisch betreut, sieben davon im Krankenhaus. Aber da war nichts schlimmes dabei, auch der eine oder andere Zuschauer, dem es an der Strecke nicht gut ging“, teilt Holger Strehl vom Landratsamt mit. Der Stimmung auf den Festen in den Dörfern an der Strecke tat dies keinen Abbruch.

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