Bauausschuss

Fränkische Schweiz: Nicht zu viele Parkplätze für Wohnmobile in Niedermirsberg

23.5.2023, 06:00 Uhr
Wohnmobile sind groß und werden immer mehr - auch in Niedermirsberg bei Ebermannstadt sind sie nicht gerne gesehen.

© Sina Schuldt/dpa Wohnmobile sind groß und werden immer mehr - auch in Niedermirsberg bei Ebermannstadt sind sie nicht gerne gesehen.

Im Außenbereich und Landschaftsschutzgebiet von Niedermirsberg hat ein Baukontrolleur des Landratsamts 2022 sieben abgestellte Wohnmobile festgestellt. Mehr als drei sind genehmigungspflichtig, weshalb der Eigentümer aufgefordert war, bei der Stadt Ebermannstadt einen Bauantrag einzureichen. Der Bau- und Umweltausschuss war sich schon bei der Abwägung der Rechtslage unsicher, denn es liegt eine landwirtschaftliche Privilegierung vor - das Landwirtschaftsamt wird mitreden – die Untere Naturschutzbehörde hat mitgeteilt, dass von der Reihenanordnung der Stellplätze abzusehen sei.

Änderungen im Flächennutzungsplan in Niedermirsberg möglich

Von der Bauverwaltung äußerte Louisa Schmidt Bedenken, da von den jetzt neun geplanten Stellplätzen fünf im (noch-) Landschaftsschutzgebiet liegen. Im „noch“ - Schutzgebiet deshalb, weil sich Änderungen im Flächennutzungsplan ergeben können. Insgesamt war die Beratung von Unsicherheiten geprägt.

Beiträge dazu lieferte auch Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE). Grundsätzlich sei es ein erfreuliches Vorhaben, die hier betriebene „Soziale Landwirtschaft“ sei sehr zu begrüßen - so war auch der Beschlussvorschlag positiv formuliert – das gemeindliche Einvernehmen für die Stellplätze nebst zwei Kleingaragen wird erteilt.

Vizebürgermeister Rainer Schmeußer (CSU) erhielt zur Anfrage nach der Notwendigkeit sanitärer Anlagen die Auskunft, dies sei im Zug der Betriebserlaubnis eine Angelegenheit des Landratsamts. „Der lange Schlauch der Wohnmobile wird das Mühlbachtal verhunzen“, kritisierte Christian Kiehr (NLE) mit dem Wunsch nach kompakterer Anordnung. NLE-Sprecher Erwin Horn drängte zur Entscheidung - jeder nach seiner Meinung – und die war eindeutig 10:0 gegen den Antrag des Bauherrn.

Die detaillierte Prüfung der Unteren Naturschutzbehörde und die Stellungnahme des Landratsamts könnten den negativen Beschluss noch umdrehen. Vom gleichen Bauwerber lag der Antrag für den Anbau einer 400 Quadratmeter Hofüberdachung vor, die gemäß der landwirtschaftlichen Privilegierung im Außenbereich zulässig ist. Der Bauausschuss stimmte einstimmig dafür.

Außentreppe an ehemaliger Bäckerei stört nicht

An der Rückseite der ehemaligen Bäckerei Hetz soll in der „Brauhausgasse“ mit der Errichtung einer Stahlaußentreppe im Ober- und Dachgeschoss Wohnraum erschlossen und die Fenster ausgetauscht werden. Der Zugang von der Gasse aus liegt nicht mehr innerhalb des Sanierungsgebiets „Stadtkern“, Befreiungen von den Festsetzungen der Gestaltungssatzung seien daher möglich, räumte die Bauverwaltung ein.

Die beantragte Unterschreitung des Treppenabstands zur Verkehrsfläche werde vom Landratsamt geprüft. Mit diesen Kenntnissen stimmte das Baugremium dem Antrag zu. Zum Austausch der Fenster fehlt der Verwaltung indes noch der Gestaltungsvorschlag des Bauherren. Im Gasseldorfer Bebauungsplan „Druidenleite“ steht der Nutzungsänderung eines Geschäftshauses zu vier Wohnungen nichts im Weg.

Kanalreinigung Gasseldorf: Auftragsvolumen reicht nicht aus

Anschließend berichtete Stadtchefin Meyer, dass die turnusgemäße Spülung und TV-Inspektion des Kanalnetzes im Ortsteil Gasseldorf seit März im Gang ist. Festgestellte Querschnittsverengungen bis zu 60 Prozent erhöhten den Arbeitsaufwand, stark beschädigte Hauptkanalhaltungen und neu entdeckte, sogenannte „Bürgermeisterkanäle“ - das sind teilweise noch gemauerte Strecken, die nach Vereinbarungen zwischen Bürgermeister und Privaten gebaut worden sind – seien auf Grundlage der wasserrechtlichen Genehmigung dringend sanierungsbedürftig. Bereits jetzt sei absehbar, dass das Auftragsvolumen der Schwabacher Firma Kanaltechnik Meyer nicht ausreiche, bereitete die Bürgermeisterin die Bauräte auf Mehrkosten vor.

Zu den Brückenprüfungen im Stadtgebiet (wir berichteten) forderte Thomas Dorscht (FDP-Bürgerforum) Nachbesserungen. Bei der Abnahme der vierzehn neuen Breitenbach-Brücken wurde die seitliche Wasserabdichtung nicht fachgerecht ausgeführt und deshalb bemängelt. „Und sind die Rissschäden an den Häusern entschädigt?", hakte Dorscht nach. „Abgewickelt“, erklärte Christiane Meyer, „Einzelne waren nicht zufrieden“.

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