Fränkische Schweiz: Rodeln ja, Skifahren nein

25.1.2019, 11:00 Uhr
Fränkische Schweiz: Rodeln ja, Skifahren nein

© dpa

Der Schneefall reicht nicht aus, um die wenigen Lifte in Betrieb zu nehmen. Zwei bis maximal fünf Zentimeter hoch liegt der Schnee auf den Hängen. "Die Lage ist besch . . .", sagt Markus Pöhlmann.

Der Vorsitzende der Skiliftgesellschaft Muggendorf ist vom Wetter genervt: "Da ist einfach nichts drin." Drei Zentimeter reichen einfach nicht, um den Lift mit seinen zehn Bügeln zu aktivieren. Dabei ist er fahrbereit. Erst am 8. Januar war ein Mitarbeiter des Tüv vor Ort und hat ihn abgenommen.

Etwa 400 Wintersportfans könnte die Aufzugshilfe pro Stunde nach oben schleppen. Auf zwei Hängen links und rechts des Lift könnten sie dann talabwärts wedeln. Der linke ist für geübtere Skifahrer. Schmunzelnd erinnert sich Pöhlmann an einen Skifahrer aus Nürnberg. "Der ist in seinem roten Skioverall schon fast im Lift gestürzt." "In Kitzbühel konnte ich noch so gut fahren", habe der Mann zu seiner Frau gesagt. "Dann hat er seine Skier zusammengeklappt und ist heimgefahren", erzählt Pöhlmann.

Schon in der vergangenen Wintersaison sei in Muggendorf Skifahren nicht möglich gewesen. "Da konnten wir nicht einen Tag öffnen." Hingegen war vorletzte Saison viel los: An fünf Wochenenden am Stück war der Lift in Betrieb. Sollte der Winter doch noch zurückkommen, dann läuft der Lift in Muggendorf von Freitag bis Sonntag ab 13 Uhr bis abends. "Wir haben so lange geöffnet, wie die Gäste fahren wollen", sagt Pöhlmann.

Beim Skilift "Schweinsleite" bei Draisendorf, zwischen Ebermannstadt und Hollfeld gelegen, ist der Untergrund auch zu dünn. Die Länge des Hangs beträgt 250 Meter bei einem Höhenunterschied von 50 Metern. Bei guter Schneelage ist der Lift wochentags von 14 Uhr bis 17 Uhr und am Wochenende und feiertags von 12.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.

Auch in Spies bei Betzenstein müssen die Verantwortlichen passen. Zum Skifahren reicht die Schneeschicht auf dem 350 Meter langen Hang noch nicht. Der Lift muss geschlossen bleiben. Bei ausreichender Schneelage ist der Lift zu folgenden Zeiten geöffnet: Montag bis Donnerstag von 15.30 bis 19.30 Uhr, Freitag von 14.30 bis 19.30 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 19.30 Uhr.

Wenigstens die Rodelstrecke ist in Betrieb. Die Schneehöhe beträgt hier drei bis fünf Zentimeter. Die Schneedecke hat einige Löcher, der Hang ist aber rodeltauglich.

Schlittenfahrer kommen auch in Leienfels bei Pottenstein auf ihre Kosten. Die Rodelstrecke hinab nach Graisch hat eine Schneehöhe von rund fünf Zentimetern. Der Hang ist gefroren und Rodelsport gut möglich. Allerdings geht es hinauf nur zu Fuß; einen Lift gibt es dort nicht.

Was die Loipen betrifft, besteht derzeit wenig Hoffnung, dass Skilangläufer ihrem Ausdauersport frönen können. Ob Pottenstein, Gößweinstein oder Gräfenberg: Überall sind die Schneeverhältnisse zu schlecht, um die Loipen zu spuren. Geduld ist auch hier gefragt.

Selbst die Eisbahnen am Sportgelände in Pinzberg können aktuell von den Eisstockschützen nicht genutzt werden, obwohl es in den vergangenen Tagen grimmig kalt war. Grund sind Löcher in der Teichfolie. "Das lohnt sich nicht zu reparieren", sagt Arnold Zametzer von der DJK Pinzberg, die diesen Winterspaß sonst immer ermöglicht hat. Als Ersatz werden Weiher ins Auge gefasst.

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