Fröhliches Graffiti im Museumsstil: Das plant Manuel Dietsch für den Bahnhalt Kersbach

20.2.2021, 09:56 Uhr
Manuel Dietsch. Archivfoto: Ulrich Schuster

© Ulrich Schuster Manuel Dietsch. Archivfoto: Ulrich Schuster

Herr Dietsch, was sagen Sie zum Projekt?

Ich freue mich über das Interesse und vor allem darauf, bei einer der nächsten Sitzungen dabei zu sein. Meine Sorge ist, dass manche bei dem Begriff Graffiti sofort an bunte, laute, abstrakte Kunst denken. Mir ist aber gerade beim Bahnhalt wichtig, dass die Gestaltung möglichst vielen gefällt. Ich sehe mich da als Dienstleister. Es geht nicht darum, meinen Stil, meine Handschrift zu verbreiten, sondern dass die Kunst den Menschen zusagt, der Bahnhalt durch die Kunst aufgewertet und belebt wird, vielleicht sogar mehr Menschen gern den Zug nutzen.

Welches Motiv und welche Gestaltung stellen Sie sich vor?

Ich kann mir einen Galeriecharakter ähnlich wie im Museum vorstellen. Sodass die Kunst in Abschnitten auf einen wirkt, wie wenn man durch eine Ausstellung läuft. Also nicht ein großes Bild, das die komplette Fläche entlang verläuft, sondern zum Beispiel fünf Porträts von lachenden Kindern. Ein positives Motiv, das Freude zum Ausdruck bringt. Bei hochwertiger Gestaltung kommt es auch so gut wie nie vor, dass andere da irgendwelche Schmierereien hinzufügen. Zusätzlich fände ich es aber schön, wenn es etwas für Jugendliche in der Stadt gäbe.

Was sollte es denn geben?

Eine öffentliche Fläche, die Jugendliche mit Graffiti bemalen dürfen. Dafür kämpfe ich schon lange. Damit Kids, die abends mit einer Spraydose aus Papas Garage losziehen und irgendwas irgendwohin sprayen, das nicht tun und stattdessen die Möglichkeit hätten, sich auszuprobieren. Das hätte einen großen präventiven Effekt und würde Schmierereien im Stadtbild eindämmen.

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