Funkmast-Streit in Gößweinstein: BI übergibt 500 Unterschriften

5.11.2020, 09:00 Uhr
Gegner des geplanten Standorts für einen neuen Mobilfunkmast in Gößweinstein pochen auf Alternativen. (Symbolbild)

© och Gegner des geplanten Standorts für einen neuen Mobilfunkmast in Gößweinstein pochen auf Alternativen. (Symbolbild)

Die Liste wurde zusammen mit einem offenen Brief durch Ferdinand Haselmeier und Martin Redel von der BI an Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (FW) übergeben.

Ein längeres Gespräch zwischen den BI-Vertretern und dem Bürgermeister fand anschließend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der offene Brief richtet sich auch an die Gemeinderäte. Zwischenzeitlich, so die Standortgegner, habe die Gemeinde das Grundstück unmittelbar neben dem Freibad bereits an die Telekom verpachtet. Über den Bauantrag für den Funkmasten ist offenbar aber vom Bauausschuss noch nicht entschieden worden. 

Nach Informationen unserer Zeitung soll der Bauantrag jedoch bereits im Juni eingegangen sein und hätte innerhalb von drei Monaten behandelt werden müssen. Die BI fordert nach wie vor eine Standortverschiebung an den Waldrand in nördliche Richtung. Damit sei, so heißt es in dem Brief, eine „überwältigende Mehrheit der Bürger“ einverstanden. „Mit der geheimen und voreiligen Abstimmung über den Standort und Verpachtung an die Telekom hat sich die Gemeinde über die Interessen und das Wohl ihrer Bürger hinweggesetzt“, kritisiert die BI. Und weiter: „Gerade deshalb entwickeln sich Konflikte und Probleme, die das Vertrauen der Bevölkerung zu ihren gewählten Vertretern beschädigt.“

Aufruf an die Gemeinde

Die Hauptaufgabe, einen Kompromiss mit dem Netzbetreiber zu erreichen, liege nun bei der Gemeinde, da die Telekom „nach unseren Informationen“ kein Interesse daran habe, die Mehrkosten für die ,Baustraße‘ zum Alternativstandort zu tragen. 

Die BI führt die Gesundheit und das Ortsbild als Gründe für den vorgesehenen Standort an, denn die Folgen einer Dauerbestrahlung durch Elektrowellen würden erst in ferner Zukunft und dann nur schleichend erkennbar sein. So jedenfalls die Meinung der Standortgegner, die hinzufügen: „Es ist befremdlich, dass die mit der Verpachtung verbundenen Einnahmen im Vordergrund stehen und über die Gesundheit und schädliche Einflüsse, insbesondere für Kinder im Freibad, Kindergarten und unmittelbaren Anwohner nicht ein Wort verloren und der Standort stillschweigend in Kauf genommen wird.“

Außerdem wäre es aus ihrer Sicht fahrlässig, nicht aus den Fehlern zu lernen, eine mögliche und finanzielle überschaubare Alternativlösung nicht zu unterstützen – und als Bürgervertreter bewusst den möglichen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Bürger und dem Ortsbild zu ignorieren. 

Thomas Weichert

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