Für die kommende Saison: Heiligenstädter See wird fit gemacht

1.4.2021, 13:01 Uhr
Für die kommende Saison: Heiligenstädter See wird fit gemacht

© Foto: Stefan Braun

Der Heiligenstädter See am nördlichen Ende des Hauptortes zieht in den Sommermonaten zahlreiche Besucher, insbesondere Familien mit Kindern aus der näheren Umgebung an. Das künstlich angelegte Gewässer bietet sehr viel, nur etwas Entscheidendes fehlt bisher und das ist ein Sanitärbereich. Dies bemängeln auch die Gäste des angrenzenden Wohnmobil-Stellplatzes. Das soll sich ändern, doch es gibt Probleme bei der Realisierung. 

Architekt Hartmut Schmidt aus Hollfeld stellte dem Bauausschuss des Gemeinderates Pläne für einen Pavillon mit den Maßen 4,5 mal 4,5 Metern vor. Für die Camper ist im Außenbereich eine Entsorgungsstation mit Frischwasseranschluss vorgesehen. "Haben wir hier auch einen behindertengerechten Zugang?", wollte Christian Götz (CSU) wissen und traf damit einen Knackpunkt der Planung. "Rollstuhlgeeignet oder behindertengerecht, das ist ein Unterschied", antwortete der Architekt.

"Rollstuhlgeeignet ist es nicht. Wenn dies vorgesehen ist, dann wird die Anlage deutlich größer." Geschäftsleiter Rüdiger Schmidt räumte ein, dass daran nicht gedacht worden sei, betonte aber auch, dass "wir jetzt einen Beschluss benötigen, wenn die Anlage heuer noch in Betrieb gehen soll. Wir sollten Rollstuhlfahrer berücksichtigen, das ist mittlerweile Standard."

Umkleidekabinen kommen

Nach längerer Beratung, in deren Verlauf auch über den Münzzugang zu den Toiletten diskutiert wurde, stimmte der Ausschuss der Planung mit einem rollstuhlgerechten Zugang im Frauenbereich einstimmig zu. Die vorsichtig kalkulierten Mehrkosten belaufen sich auf 25 000 Euro. Ebenfalls einig war sich der Ausschuss über die Aufstellung von zwei Umkleidekabinen am See. "Das ist eine ganz einfache Geschichte, auf einem Fundament aus Pflastersteinen werden Holzwände montiert, das hält eine Ewigkeit" erklärte der Hollfelder Architekt. 

"Dies ist ein Problemfall und in Heiligenstadt hinreichend bekannt": Mit diesen Worten begann Rüdiger Schmidt seine Erklärungen zu einem Antrag, ein Gebäude straßenmäßig zu erschließen. Es handelt sich hier um einen Schwarzbau, der mittlerweile den dritten Eigentümer hat. Dieser möchte das Gebäude legalisieren, wozu aber für die positive Stellungnahme der Gemeinde eine gesicherte Erschließung einschließlich Zufahrt bestehen muss. Dies ist aber nicht der Fall, was von Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann bestätigt wurde. Die Anfahrt der Feuerwehrfahrzeuge im Brandfall ist nicht gesichert. Eine geeignete Zufahrt würde zwischen 80 000 und 90 000 Euro kosten. Die Ausschussmitglieder folgten dem Vorschlag der Verwaltung, nur dann die positive Stellungnahme abzugeben, wenn der Antragsteller für die Kosten aufkommt.

Funkmast in Kalteneggolsfeld im Blick

Der Funkmast in Kalteneggolsfeld soll nach den Wünschen der Deutschen Funkturmgesellschaft zur Verbesserung der Funkversorgung mitbenutzt werden. Es ist eine Sektorantenne vorgesehen, um Kalteneggolsfeld und Teile von Oberngrub mit Sprach- und Datendiensten besser zu versorgen. Die Antenne ist auf einer Höhe von 44 Metern geplant. Die Systemtechnik soll am Boden installiert werden, die Mieteinnahmen der Gemeinde würden jährlich 1200 Euro betragen. 

 

Elisabeth Dicker (CSU), die in Kalteneggolsfeld wohnt, verwies darauf, dass bei einem ähnlich gelagerten Fall in Oberngrub die Einberufung einer Bürgerversammlung beschlossen wurde. "Das stimmt so nicht", widersprach Georg Bittel (BN), "der Oberngruber Mast steht ganz in der Nähe der Häuser, hier ist er über einen Kilometer von der Bebauung entfernt". "Das sehe ich genauso wie Georg Bittel", stimmte Bürgermeister Stefan Reichold zu. Dicker stellte daraufhin den Antrag auf namentliche Abstimmung, was auch akzeptiert wurde. Sie stimmte als einzige gegen den Vertrag mit der Deutschen Funkturm GmbH.

Was machen mit den Wildparkern? Am Parkplatz an der Gemeindestraße, die zur Heroldsmühle führt, waren vor wenigen Wochen die Straßenränder neben dem Parkplatz hoffnungslos zugeparkt. Der Rettungsweg war nicht mehr frei. Die Verwaltung hat daraufhin auf Anregung der Anlieger absolute Halteverbotsschilder aufgestellt, was aber nicht viel Erfolg hatte.

"Der Bauhof hat dann größere Feldsteine ins Bankett gesetzt, mehr können wir nicht machen", erklärte Schmidt hierzu. Das Parken im Bankett kann so verhindert werden. "Wir haben unser Möglichstes getan" erklärte der Bürgermeister, "wenn trotz der Parkverbotsschilder weiter Probleme auftauchen, dann sollen die Anlieger die Polizei rufen", ergänzte der Geschäftsleiter.

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