Geld- und Personalmangel: Müssen Feuerwehren im Landkreis Forchheim zusammengelegt werden?

25.1.2020, 12:55 Uhr
In manchen Gemeinden fehlen Geld und Personal, um die Freiwilligen Feuerwehren am Leben zu halten.

© dpa In manchen Gemeinden fehlen Geld und Personal, um die Freiwilligen Feuerwehren am Leben zu halten.

Es werden immer mehr Orte. In Hallerndorf macht man sich Sorgen um die Zukunft der Feuerwehr. Doch nicht nur dort. Auch der Igensdorfer Ortsteil Pommer ist zu klein für die notwendige Sollstärke. Und auch im Markt Gößweinstein ist die Lage brenzlig: Von den neun bestehenden Wehren ist dort am Tag keine alarmsicher. Das ist Sinnbild für viele andere Gemeinden. Müssen sich die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Forchheim also auf Zusammenschlüsse vorbereiten?

Im benachbarten Landkreis, in der Bamberger Gemeinde Heiligenstadt, ist ein Zusammenschluss in vollem Gange. Aus zwei mach eins: Mehrere Male wurde in den letzten Monaten im Marktgemeinderat über die Zusammenlegung von Ortsfeuerwehren, speziell der in Burggrub und Oberleinleiter gesprochen. Nun wurde im Rahmen einer gemeinsamen Jahreshauptversammlung die erste Zusammenlegung in der Marktgemeinde besiegelt. Die noch erforderliche Zustimmung im Marktgemeinderat ist eine rein formelle Angelegenheit.

Dass bei sechzehn bestehenden Ortsfeuerwehren in der Flächengemeinde Heiligenstadt die Notwendigkeit zum Handeln besteht, ist seit mehreren Jahren kein Geheimnis mehr. Kostendruck, fehlender Nachwuchs und Probleme bei der Suche nach Amtsträgern belasten den Gemeindesäckel beziehungsweise die einzelnen Feuerwehren.

Rücktritt im Frühjahr

Im Frühjahr des letzten Jahres trat in Oberleinleiter der stellvertretende Kommandant Stefan Ott zurück. Die Nachfolge blieb vakant. Die "Annäherungsgespräche" beider Wehren in den letzten Monaten waren erfolgreich, nun folgte der Zusammenschluss.

Bürgermeister Helmut Krämer, der zuvor den Weitblick der Mitglieder gelobt hatte, blieb es vorbehalten, die Wahlleitung bei der Wahl der beiden Kommandanten der neuen vereinigten Feuerwehr zu übernehmen.

Mit überwältigender Mehrheit wurden die beiden bisherigen Kommandanten aus Burggrub, Matthias Potzel (1. Kommandant) und Roland Baier als zweiter Kommandant gewählt.

Der bisherige Kommandant aus Oberleinleiter, Elmar Bogensperger, trat aus gesundheitlichen Gründen nach elf Jahren nicht mehr zur Wahl an.

"Das obere Leinleitertal und die nördlichen Gemeindeteile brauchen eine starke Wehr", betonte Krämer nochmals die Notwendigkeit der Zusammenlegung.

Im April oder Juli

Die neue Feuerwehr, deren wirksamer Zusammenschluss entweder zum 1. April oder zum 1. Juli nach erfolgter Aufgabenverteilung und Ernennung der Gruppenführer erfolgen wird, wird dann nach der Wehr im Hauptort die zweitgrößte im Bereich der Marktgemeinde sein.

Oberleinleiter soll nach dem aktuellen Feuerwehrbedarfsplan zudem zu einem weiteren Stützpunkt neben Heiligenstadt entwickelt werden.

Ein eindeutiges Votum der Mitglieder gab es im Beisein von Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann und Kreisbrandmeister Siegfried Kormann für den Weiterbestand der beiden Feuerwehrvereine.

Vorsitzende bleiben weiter Joachim Wunder in Burggrub und Christian Dippold in Oberleinleiter.

Helmut Krämer erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass die Feuerwehrvereine nicht nur dazu da sind, "um Feste zu organisieren, sondern auch um Nachwuchs zu gewinnen".

Was meinen Sie? Müssen sich Feuerwehren zusammenschließen, um einsatzfähig zu bleiben? Teilen Sie uns Ihre Meinung mit unter der E-Mail-Adresse redaktion-forchheim@pressenetz.de

3 Kommentare